TV-Kritik

Ein pannenreicher Montag

«Es ist wieder einmal ein turbulenter Start in die neue Woche. Bei uns ist der Wurm drin. Aufgrund von technischen Problemen können wir Ihnen keine aktuelle Sendung präsentieren.» So begrüsste Jennifer Bosshard am Montagabend die Zuschauer zu «Glanz&Gloria». Aufgrund der Panne wurde noch einmal die G&G-Ausgabe vom letzten Freitag ausgestrahlt.

So ging es weiter: Bigna Silberschmidt entschuldigte sich für eine verkürzte Ausgabe von «Schweiz aktuell». Die Moderatorin zog daher ein Gespräch mit Zentralschweiz-Korrespondent Reto Holzgang über die Wahlen in Zug so in die Länge, als hätten dort verfrüht Bundesratswahlen stattgefunden. Holzgang redete minutenlang über den (wiedergewählten) Regierungsrat Beat Villiger und dessen politischen Probleme und Aussichten wegen seiner Affäre. Unschön aber wahr: SRF mag einfach nicht zitieren: Villigers Exklusiv-Interview mit dem «SonntagsBlick» erwähnte er mit keinem Wort. Merke: Holzgang war als junger Journalist einst bei «Blick» tätig... Auch TeleZüri wurde von den SRF-Nachrichtensendungen als Quelle verschwiegen, nachdem der Regionalsender vorzeitig den Rücktritt von Bundesrat Johann Schneider-Ammann vermeldete hatte (persoenlich.com berichtete).

Nach «Schweiz aktuell» entfiel die «Börse». Franz Fischlin begrüsste zur – ebenfalls verkürzten – «Tagesschau». Um Zeit zu schinden, durfte seine Frau Susanne Wille zum Schluss so ausführlich wie noch nie auf die Themen von «10vor10» hinweisen. Schuld am pannenreichen Abend: Ein technisches Problem verunmöglichte das Abspielen der News-Beiträge.

 


René Hildbrand
René Hildbrand ist Journalist, langjähriger Fernsehkritiker und Buchautor. Während 27 Jahren war er für «Blick» tätig, danach Chefredaktor von «TV-Star».

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Kommentare

  • Markus Rohr, 09.10.2018 08:32 Uhr
    Viel schlimmer war die Berichterstattung der Tafesschau über die Zuger Wahlen am Sonntagabend. Der Korrespondent wischte die Autoaffäre mit einer Handbewegung zur Seite und die Fremdgehaffäre wurde ganz verschwiegen. Villiger selbst kam nicht zu Wort und die kritische Haltung von CVP-Parteipräsident Pfister wurde auch nicht vermeldet. All dies hatte man dafür auf Tele Züri.
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