Nach 18 Jahren und 422 quotenträchtigen Ausgaben war am Samstag Schluss: Monika Fasnacht moderierte ihren letzten «Samschtig-Jass». Die TV-Chefs hatten ihr die Sendung letztes Jahr gekündigt (persoenlich.com berichtete). Damit ging am Wochenende bei SRF eine Ära zu Ende.
Früher bemühten sich Fernsehdirektor, Unterhaltungschef und Redaktionsleiter gerne mit Blumen und Gschenkli ins Studio, wenn eine Bildschirm-Persönlichkeit Abschied «feierte». Damals allerdings war die SRF-Führung noch autochthon. Und nicht blasiert wie heute.
In Fasnachts Letzter hätte ein Superior mit an den Jasstisch gehört: TV-Direktor Ruedi Matter, Unterhaltungschef Christoph Gebel, Monikas Nachfolger Reto Scherrer, zumindest Bereichsleiter Rolf Tschäppät respektive Redaktionsleiterin Sibylle Marti (Ex-Frau von Gölä). Diese wollten nicht. Schäbig.
Die stümperhafte «Samschtig-Jass»-Redaktion hat es nicht einmal geschafft, in dieser Abschiedsendung neben Fasnachts Wunschgast Carlo Brunner für einmal zwei weitere populäre Schweizer Promis zum TV-Jassen einzuladen.
Es gibt auch beim Schweizer Fernsehen Menschen, die haben meinen Respekt durch ihr Verhalten gewonnen. Und es gibt solche, die haben diesen durch ihr Verhalten verloren.
Ruedi Matter, Christoph Gebel, Rolf Tschäppät, Sibylle Marti, Reto Scherrer, darf ich Ihnen vorstellen: Wertschätzung, Dankbarkeit, Umgangsformen, Klasse. Sie kennen sich offenbar nicht.
Abschliessend hoffe ich mit vielen Zuschauern doch sehr, dass ab Ende August auf den «Samschtig-Jass»-Schlusspunkt mit Pfändler und Suter verzichtet wird. Deren seit vielen Jahren dargebotene (und dürftig gespielte) Witze stammen ausnahmslos aus jener Zeit, als das Matterhorn noch sehr klein war.
TV-Kritik
SRF-Chefs ohne Klasse