TV-Kritik

SRF hat ein neues Ass

Legen wir die Karten wie gewohnt offen auf den Tisch. Ob Radio oder Fernsehen, ob Unterhaltungs-, News- oder Sportsendungen: SRF macht es sich seit Jahrzehnten ganz einfach, wenn neue Moderatorinnen und Moderatoren benötigt werden. Statt selber Talente auszubilden und zu fördern, holen die Abteilungschefs der nationalen Sender die besten Leute der Privaten. Aktuellster «Fall»: Trumpf Fabienne Bamert (32), die seit Samstag neu den «Samschtig-Jass» moderiert. Damenwahl – gute Wahl.

5854785

Bamert arbeitete über zehn Jahre bei Tele 1. Beim Zentralschweizer Fernsehen war die Zugerin als versierte Moderatorin von Nachrichten- und Unterhaltungsendungen sowie als gewiefte Kommentatorin von Live-Übertragungen der Luzerner Fasnacht und von Schwingfesten aufgefallen.

Die Premiere der bodenständigen Zugerin ist geglückt. Herzlich, fröhlich und mit bestechendem Charme führte sie durch ihre erste Jasssendung, die aus dem Toggenburg kam. Nervosität war kaum spürbar – oder wurde gut überspielt. Bamert liess schon nach zehn Minuten vergessen, dass vor ihr schon einige andere dieses TV-Spiel in den Händen hatten. Optimierungspotenzial gibt es beim Outfit der frischen Moderatorin und einstigen Miss-Schweiz-Kandidatin (2007).

5854782

Auf die richtige Karte gesetzt hat die Jass-Redaktion bei der ersten Sendung der Neuen auch mit dem prominenten Gast: Bernhard Russi zählt seit bald fünfzig Jahren zu den beliebtesten Schweizern. Der Olympiasieger hat in den drei Spielrunden vorgeführt, dass er nicht nur ein Ass auf der Skipiste war, sondern auch am Jasstisch eine Kanone ist. Und Bamert konnte demonstrieren, dass sie eine gute Interviewerin ist. Das Jasspublikum darf und wird sich freuen.


René Hildbrand
René Hildbrand ist Journalist, langjähriger Fernsehkritiker und Buchautor. Während 27 Jahren war er für «Blick» tätig, danach Chefredaktor von «TV-Star».

Kommentar wird gesendet...

Kommentare

Kommentarfunktion wurde geschlossen
Zum Seitenanfang20240423