20.07.2018

Studio Clash

Migranten sollen Kreativagentur verstärken

Drei Basler Kreative starten die temporäre Designagentur «Studio Clash» mit Geflüchteten und Migranten.
Studio Clash: Migranten sollen Kreativagentur verstärken
Hans-Jörg Walter (Creative Director Tageswoche), David Herrmann (Texter, Partner Métro7) und Jan Knopp (Designer, Inhaber Studio Piet). (Bild: zVg.)

Drei Basler Kreative lancieren im November 2018 das Experiment einer temporären Designagentur «Studio Clash» mit Geflüchteten und in Basel – aus aller Welt. Jetzt sucht das Studio Interessierte, die in den Herkunftsländern schon in der Kreativwirtschaft gearbeitet haben.

Am Anfang war ein iranischer Taxifahrer, der Jan Knopp in Basel zu seinem Ziel brachte und ihm dabei erzählte, früher, in Teheran habe er eine Werbeagentur geführt. Knopp, selbst Designer, fragte sich und seine Freunde: Wo sind die Kreativen unter den Migrantinnen und Migranten? Und was passiert, wenn sie hier in ihrem angestammten Beruf arbeiten – weit weg vom ursprünglichen Kontext, dem vertrauten Umfeld und ihrer Sprache?

Aus dem Clash soll Neues entstehen

Nun wagen mit «Studio Clash» Jan Knopp (Designer), Hans-Jörg Walter (Fotograf) und David Herrmann (Texter) den Versuch, Antworten auf diese Fragen zu finden. Wie sie in einer Mitteilung schreiben «arbeiten während einem Monat zwölf ausgewählte Kreative aus allen möglichen Berufsgruppen zusammen und suchen Wege, um im hiesigen Markt aktiv zu werden». Dabei sind sich die Macher bewusst, dass es «zu (design-)sprachlichen Missverständnissen und interkulturellen Auseinandersetzungen kommen wird». Aus diesem «clash of design culture» sollen neue Herangehensweisen, Erkenntnisse, Start-ups oder Formate entstehen. Es gehe ausdrücklich nicht darum, mit «Studio Clash» das Schweizer Design-Verständnis den Kreativen überzustülpen noch kritikfrei wahllos irgendwas zu gestalten. «Es geht um die gemeinsame Auseinandersetzung und Reibung am Fremden», heisst es in der Mitteilung. «Studio Clash» sei politisch unabhängig, versuchsweise neutral und unbedingt konfessionslos. 

Bewerbungen willkommen

Interessierte aus allen kreativen Branchen oder Wirkungsstätten können sich bewerben: Von Kalligrafie, audiovisueller Gestalterung, Beratung, Text, Grafik, Fotografie bis Coding, Strategie, Webdesign, Film, Mode, Illustration, 3D, Szenografie, Stadtenwicklung oder Architektur. Unter den Bewerbungen werden die zwölf passendsten von einem Gremium ausgewählt. Dazu gehören Güvengül Köz, Natalie Maya Nonaka, David Herrmann, Felix Michel, Hans-Jörg Walter und Jan Knopp. (pd/eh)



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Kommentare

  • ronald wüthrich, 20.07.2018 21:45 Uhr
    eigentlich will ich eingeladen werden
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