Als Replik auf den Blog «Ich glaube an Gott» von ADC-Präsident Thomas Wildberger, der vor dem Einsatz von KI in der Kreativbranche warnt:
An alle, die erkennen, dass grosse Kunst nicht nur im Himmel, sondern auch im Handwerk entsteht. An alle, die verstehen, dass kreative Exzellenz nicht im Ausschluss liegt – sondern in der Offenheit. Für Neues. Für Anderes. Für Maschinen. Für Menschen. Für das Gemeinsame.
Hallo, noch jemand da? Wunderbar. Willkommen in einer Welt, in der Kreativität nicht exklusiv ist – sondern inklusiv.
Ja, Leonard Bernstein sprach von göttlicher Eingebung. Und ja, Beethoven war ein Genie. Aber er war auch jemand, der skizzenhaft arbeitete, strich, versuchte, verwarf. Und mit Sicherheit hätte er mit Begeisterung ausprobiert, was ein intelligentes System an musikalischen Mustern ausspucken kann – nicht als Ersatz, sondern als Erweiterung seiner eigenen Vorstellungskraft.
Denn darum geht es: Inspiration, nicht Imitation. Wer heute Kreativität mit einer Nostalgiebrille betrachtet und KI als «Feind» statt als Werkzeug versteht, der verkennt die Realität: KI ist kein Ersatz für kreative Exzellenz – sie ist ein Spiegel, ein Motor, ein Möglichmacher. Wie ein Bleistift. Wie Photoshop. Wie das Lürzer’s Archiv – auch wenn man sich dazu bekennt, nie hineingeblättert zu haben.
Die Angst, KI würde zu mehr Mittelmass führen, ist nachvollziehbar – aber einseitig. Denn Mittelmass war schon immer da. Der Unterschied ist: Heute fällt es schneller auf, weil der Massstab sich verschiebt. Und weil KI auch das Gute skaliert – nicht nur das Belanglose.
Eine KI kann eine kreative Idee nicht fühlen, das stimmt. Aber sie kann dazu beitragen, sie zu finden. Genauso wie ein Gespräch im Tram, ein Spaziergang im Wald oder ein Satz von Rilke. Die Idee, dass nur menschliche Naivität zu wahrer Originalität führt, romantisiert das kreative Schaffen in einer Weise, die der Praxis widerspricht. Und sie unterschätzt gleichzeitig jene, die sich bewusst und reflektiert auch technischer Hilfe bedienen.
Und ja: Der Protest der Musiker:innen gegen unkontrolliertes Training von KI auf urheberrechtlich geschütztem Material ist wichtig – sehr. Urheberrechte müssen geschützt, Transparenz geschaffen, neue Regeln etabliert werden. Aber diese Diskussion mit einer Ablehnung von KI per se zu vermengen, führt am Kern vorbei. Es ist ein rechtliches und ethisches Thema – kein kreatives.
Denn kreative Verantwortung beginnt nicht beim Werkzeug. Sondern beim Denken. Beim Wollen. Beim Können.
Lasst uns also weniger über Ausschlüsse sprechen – und mehr über Erweiterungen. Über das, was KI heute schon ermöglicht: bessere Strategien, überraschendere Ideen, demokratisierten Zugang zu Tools, schnellere Iterationen, mutigere Formate. Und eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine, die nicht «God-given», aber vielleicht gesellschaftsverändernd ist.
Dieser Text wurde komplett von ChatGPT geschrieben.
KRASS!!!
Sorry, aber ich finde die Replik bemerkenswert.
Ich, Mensch, habe nur den letzten Satz geändert, denn die KI schrieb vorab, der Text wäre «mit ihrer Unterstützung» entstanden.
Ich, Mensch, finde das ALLEIN getextete Resultat geradezu furchteinflössend. Angst jedoch ist keine gute Beraterin, so viel weiss ich, obwohl ich nichts weiss.
Ich, Mensch, meine, dass man das Wort «Naivität» in dem Beitrag des ADC-Präsidenten nicht unterschätzen sollte. Ich, Mensch, formulierte meine Gedanken bezüglich seiner Aussage folgendermassen: Die Vergangenheit, der Kontext ist nötig, um «Neues» zu schaffen und je mehr man weiss als Kreative/Kreativer, desto mehr kann man «neue» gedankliche Verknüpfungen herstellen, oder warum besass Karl Lagerfeld circa 200'000 Bücher?
Ich, Mensch, addiere: Sich zu versuchen, im kreativen Prozess «frei» zu machen von all dem Baggage, um das Unterbewusstsein arbeiten lassen zu können, ist der Schlüssel. Der Schlüssel, um Intuition, die Muse, oder etwas, wofür wir keinen gemeinsamen Namen haben, reinzulassen, damit wir so etwas wie ChatGPT überhaupt erfinden können.
PS: Ich, Mensch, gebe zu, noch nie von Salieri gehört zu haben, insofern finde ich die KI-Headline auf jeden Fall schon mal schlecht ;-)
Frohe Ostern!
Inken Rohweder von Trotha arbeitet als Kreative bei wervt.com. (Bild: Mirjam Kluka)
Unsere Kolumnistinnen und Kolumnisten vertreten ihre eigene Meinung. Sie deckt sich nicht in jedem Fall mit derjenigen der Redaktion.
KOMMENTARE
29.04.2025 14:36 Uhr
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An alle, die Mozart UND Salieri hören