Roger Schawinski
Ich weiss, dass ich diese Macke einfach nicht wegkriege. Aber als jemand, der das Medium nicht nur unbändig liebt, sondern es auch während Jahrzehnten von innen erlebt und mitgestaltet hat, bilde ich mir nicht nur Meinungen, sondern habe auch den Drang, sie zu verbreiten. So zum Beispiel zum "Swiss Award".
1. Auch in Deutschland habe ich erlebt, dass solche Shows allesamt zu lange dauern. Die Zuschauer am Bildschirm können sich dem mit Wegzappen entziehen, nicht aber das anwesende Publikum, das immer weiter abschlafft, was natürlich spürbar auf die Stim- mung schlägt. Dies ist ein Grund, weshalb die Quoten selbst von sehr aufwendig produzierten Award-Shows wie "Bambi" oder "Echo" in steilem Sinkflug sind. Dem "Swiss Award" würde eine zeitliche Begrenzung auf zwei Stunden gut anstehen.
5. Es handelt sich um eine Show. Punkt. Die Idee, eine News-Moderatorin einzusetzen, führt in die falsche Richtung. Gefragt sind nicht tiefschürfende und kritische Interviews, sondern andere Qualitäten. Diese Diskrepanz wurde durch den Vergleich zwischen Christa Rigozzi und Sven Epiney einerseits und Su- sanne Wille andererseits augenfällig.
6. Offenbar ist die starke Werbepräsenz von Swisslos gegeben, weil die Sendung vorwiegend so finanziert wird – etwas übrigens, was in Deutschland nicht einmal bei Privatsen- dern möglich wäre, denen solche Sendungen durch die Landesmedienanstalten verboten wurden. Und da die Ziehung der Gewinnnummern dramaturgisch immer ins Leere fällt, weil die jubelnden Gewinner ja unsicht- bar bleiben, müsste man versuchen, diesen Teil einzukürzen. Allein die Anwesenheit von potenziellen Millionären bietet einiges an Spannung und Unterhaltung und passt in eine Show.
Ich weiss, das alles geht mich nichts an. Und ich verspreche, ich versuche mich zu bessern. Das heisst, bis zum nächsten Mal ...
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Beim nächsten Mal wird alles besser...