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Ein amtlicher Shitstorm im Internet

Marcus Knill

Ein Promotionsplakat für "Powerful Posters" Ausstellung zeigt ein klassisches Foto von Martin Elliott, das im Jahre 1976 geschossen wurde. Auf dem Foto ist das blonde Model Fiona Butler auf einem Poster zu sehen, das Millionenfach verkauft worden ist. Der "All England Lawn Tennis Club" wurde jedoch für den Gebrauch dieses Posters kritisiert (vgl. z.B. bild.de). Der Club musste sich entschuldigen. Das Bild ist heute dafür eine Ikone und hat seine eigene Wikipedia Seite. Man muss sich nun fragen, ob der Shitstorm nicht geplant war. Was ist bessere Werbung, als das jetzt gratis das Plakat für die Ausstellung überall gezeigt wird? 

Die Aufnahme aus den 70er-Jahren wurde auch über den Kurznachrichtendienst Twitter verbreitet - und erntete einen amtlichen Shitstorm im Internet. Der Vorwurf: Sexismus. Viele fühlten sich von dem Bild beleidigt, das der Fotograf Martin Elliott 1976 von seiner 18-jährigen Freundin geschossen hatte. Viele beschwerten sich in den sozialen Netzwerken. Der Proteststurm führte aber dazu, dass dank der Empörung das Bild erst recht verbreitet wurde. Proteste sind oft kontraproduktiv. Das haben Werber erkannt und nutzen immer wieder dieses Phänomen. Aufmerksamkeit ist erwünscht.

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