BLOG

I bi d NZZ – I säge nüt

Steigen die Anforderungen und sinkt das Ansehen, sind das keine idealen Voraussetzungen für ein attraktives Berufsprofil. In diese Richtung entwickelte sich in den vergangenen Jahren die Unternehmenskommunikation von Medienunternehmen. Den ständigen Personalabbau schönzureden, kann man zwar als berufliche Herausforderung annehmen, aber auf Dauer macht das wenig Freude. Daher überraschte es nicht, dass es bei den beiden grössten Schweizer Medienunternehmen länger dauert als auch schon, um neues Spitzenpersonal für die Kommunikationsleitung zu finden.

SRG und Tamedia überbrücken aktuell Vakanzen in dem Bereich mit einer Interimslösung, respektive einem Providurium. Ausserdem bauen beide Medienhäuser ihre Unternehmenskommunikation um. Das wiederum könnte Interessierte von einer Bewerbung abhalten, weil sie nicht wissen, ob das neue Organigramm funktioniert.

Wer aber einmal die Aufgabe angenommen hat und bereit ist, auch in schwierigen Zeiten für eine Branche zu kommunizieren, die nicht nur positive Botschaften zu vermitteln hat, sollte sich dieser Herausforderung stellen. In der Regel geschieht das genau so. Doch es gibt auch Ausnahmen. In letzter Zeit fiel vor allem die NZZ durch eine lückenhafte Kommunikation auf.

Da kann es schon mal vorkommen, dass eine harmlose Anfrage, die andere Unternehmen prompt und präzise beantworten, mit folgender Floskel quittiert wird: «Vielen Dank für Ihre Anfrage – ein spannendes Thema! Aktuell verzichten wir auf eine Äusserung, freuen uns aber sehr, bei zukünftigen Anfragen wieder zur Verfügung zu stehen.» Natürlich steht es jeder Firma frei, was sie über sich öffentlich preisgeben will. Gerade bei Medienhäusern, deren Kerngeschäft darin besteht, Öffentlichkeit herzustellen, darf man eine aktivere Kommunikation erwarten.



Nick Lüthi ist Redaktor von persoenlich.com

Kommentar wird gesendet...

KOMMENTARE

Kommentarfunktion wurde geschlossen