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Macht das Fernsehen zürichfrei!

Der Zürcher Turbinenplatz ist der langweiligste Platz der Welt. Als Grossstadtarena geplant, verkommt er heute zum architektonischen Nichts. Erster Höhepunkt war Kurt Aeschbachers Suppenküche, doch diese ging Pleite. Zweiter Höhepunkt die Liveübertragung von „SF bi dä Lüt“ am vergangenen Samstagabend. Doch die Sendung war – gelinde gesagt – wie der Tubinenplatz selbst: Ein visuelles Geplätscher unter dem Titel „Wie spiele ich Grossstadt.“ Da nützte auch die geballte Urbanität mit Roger de Weck, Ruedi Matter und Roger Schawinski im Publikum nichts. Und selbst die Einspielung mit der „Versteckten Kamera“ weckte lediglich die Sehnsucht nach Kurt Felix. Einzige Überraschung: Zürichs Stadtpräsidentin Corine Mauch als hervorragende Tänzerin. Einziger Höhepunkt: Die Skyline des Prime Towers, welcher bei den Leuten im Entlebuch und Emmental den Eindruck grosser Welt erzeugen sollte. Sofern sie nicht schon vorher abgeschaltet hatten. Damit Sie mich nicht missverstehen: Dieser Blogbeitrag soll keine SRG-Bashing sein, Moderator Nik Hartmann ist zu Recht einer der Grossen am Leutschenbach. Doch irgendwie spürte man sein Unbehagen während der ganzen Sendung. Woran es lag? Vielleicht an der Erkenntnis, dass man eine Stadt wie Zürich am Fernsehen gar nicht so zeigen kann, wie sie ist. Fokussiert man sich auf das Sechseläuten, so wird es zum touristischen Abziehbild. Macht man auf Weltstadt, so ist es Parodie. Zeigt man aber die realexistierenden Probleme, so macht man das, was das Schweizer Fernsehen die liebe lange Woche lang macht. Gestern ging „SF bi dä Lüt“ übrigens nach Rheinfelden. Gottlob. Zumindest am Wochenende – so die Erkenntnis - sollte das Schweizer Fernsehen zürichfrei sein.
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