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Marathondistanz als USP

Edith Hollenstein

In einer Zeit, in der das Kapital eines Journalisten nicht mehr spezialisiertes Fachwissen, sondern vielmehr über Geschwindigkeit und Emotionalisierung erreichte Aufmerksamkeit ist, werden immer neue Skandale geschaffen, immer neue Sauen durch's Dorf getrieben. In einer Zeit, in der das Internet traditionelle Medien in Bedrängnis bringt, dominieren kurzzeitige Aufregung und Boulevardisierung. Ein «Skandal» jagt den anderen. Was aus den sogenannten Skandalen wird, wie sich Geschichten fortschreiben, wie sie enden; Das interessiert niemanden, denn die Zeit fehlt. Wäre beim Säue-Treiben nicht auch die Marathondistanz attraktiv? Ich wünsche mir eine Zeitung, Magazine oder einzelne Rubriken, die auf wenige, aber relevante Themen fokussieren, Geschichten zu Ende erzählen und langfristige, kontinuierliche Berichterstattung bieten. Dies wäre doch ein wahrer USP im hiesigen Marktumfeld.
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