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Service public und die Milliardäre

In der Diskussion um die Billag-Initiative und die SRG steht immer eine These im Mittelpunkt: die staatlichen TV- und Radiosender sollen sich auf den Service public beschränken. Doch nach wie vor ist man in einer Grauzone, wenn man wissen möchte, wo der Service public beginnt, wo er aufhört. Bei der Wetterkarte? Oder bei der grossen Samstagabend-Show?

Das Denken ändert sich vielleicht jetzt, wo die Sportfans – und sie bringen die Rekordquoten – bald mehrfach bezahlen werden. Neben dem bekannten Swisscom-Angebot, hat auch das tüchtige Management von UPC ein Gruppe von Sportsendern aufgebaut, die im September starten. Doch aller guten Dinge sind drei: Auch der Pay-TV-Gigant Sky plant, in der Schweiz aktiv zu werden, und will seine Programmpakete anbieten, sicher auf allen Plattformen. Und das kostet dann erneut Geld.

Es ist klar: ohne ein grosses Budget werden die SRG-Sender in Zukunft nicht mehr mitbieten können. Es kann sein, dass sich ARD/ZDF, ORF und SRG in Zukunft zusammenschliessen, aber auch dann wird es nicht einfach sein, mit den privaten Anbietern mitzuhalten.

Denn neben der Swisscom haben auch die Konkurrenten viel Geld: UPC gehört ins Milliarden-Imperium von John Malone, Sky kann auf das riesige Netzwerk von Rupert Murdoch zurückgreifen. Und nun kommt die Frage: ist Schweizer Eishockey, ist nationaler und internatioaler Fussball, Service public?

Wenn man in den SRG-Programmen darauf verzichten will, kann die Anti-SRG-Stimmung für die Zuschauerinnen und Zuschauer zu dem werden, was man im Sport «Eigentor» nennt. Gleich mehrere Rechnungen pro Monat. Und da ist noch ein Player aktiv: das Sportangebot des Milliardärs Leonard Blavatnik, einem der reichsten Menschen der Welt. Sein Angebot, DAZN, soll zum Netflix des Sports werden. Kaum jemand zweifelt, dass das gelingt. Für 12.90 Franken pro Monat kann man es auch in der Schweiz abonnieren.

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