Wer jetzt denkt: «Das können sich nur hippe Brands leisten, die irgendwelche Creator und Creatorinnen auf TikTok für sich tanzen lassen», liegt falsch. Richtig eingesetzt sind authentische Inhalte von Creatorn ein starker Treiber für Marketingergebnisse.
Drei Aspekte, die es zu beachten gilt:
1. Social Media ist ein Marketingkanal – Follower sind kein KPI
Followerzahlen klingen gut im Reporting, bringen aber nachweislich keine Resultate. Weniger als 10 Prozent der Follower:innen sehen überhaupt noch organische Inhalte von Marken. Was zählt, sind messbare Conversions. Genau hier punkten Creator: Ihre Inhalte generieren bis zu 46 Prozent mehr Interaktionen, werden vom Algorithmus bevorzugt und erzielen mit weniger Budget deutlich bessere Ergebnisse – sowohl organisch als auch in Paid-Kampagnen.
Ein Paradebeispiel: Skims, die Unterwäschemarke von Kim Kardashian. Die Queen of Social Media nutzt Reels mit authentischen Try-On-Videos von verschiedenen Creatorn – und das mit enormer Wirkung.
2. Creator Content crossmedial denken – die Selektion entscheidet
Globale Marken produzieren längst nicht mehr nur «Social only». Warum auch? Creator-Videos kommen schon lange auch in Newslettern, auf Websites, Plakatwänden oder in TV-Spots zum Einsatz. Wer Inhalte crossmedial nutzt, spart Ressourcen – und steigert den ROI.
Wichtig dabei: Die Auswahl der Creator. Am besten sind jene, die die Marke ohnehin schon mögen. Sie wirken authentischer, sind oft günstiger und liefern nachweislich bessere Ergebnisse.
Ein gutes Beispiel: Caudalie, ein französischer Skincare-Brand, hat in New York einen Bus mit einem Kampagnenmotiv des TikTok-Creators Cyrus gebrandet. Dieser erstellte dazu Content und teilte ihn auf seinem Profil. Die Folge: viel Interaktion, viel Reichweite – online wie offline. Earned Media at its best.
3. Testen, lernen, skalieren
Grosse Wirkung braucht nicht zwingend grosse Budgets. Viele der erfolgreichsten Kampagnen starteten als kleines Experiment mit einem einzelnen Creator – und wurden dann weiterentwickelt. Entscheidend ist: Die Ziele müssen klar definiert und messbar sein. Nicht in Likes – sondern in echten Geschäftserfolgen.
Nutter Butter, ein Peanut-Cookie-Brand von Mondelez, hatte das Ziel, eine jüngere Zielgruppe zu erschliessen. Studien zeigten: Bei Gen Z war die Marke kaum noch bekannt. Die Lösung: ein gezieltes Creative-Konzept mit einem Gen-Z-Creator. Das Ergebnis war durchschlagend – und entstand nicht aus einem perfekten Plan, sondern aus laufendem Experimentieren.
Fazit der Adweek:
Social Media ist kein optionaler Zusatzkanal mehr – sondern ein effektiver Branding- und Vertriebskanal. Wer Resultate erzielen will, kommt an gezieltem, datengestütztem Creator-Marketing nicht vorbei. Entscheidend dabei: fortlaufend messen, analysieren – und mutig iterieren.
Alice Talotti war Agency Solutions Managerin bei Meta. Zusammen mit Dominik Lämmler gründete sie die Furthur AG und konzentriert sich seither auf Social-Media-Marketing.
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Vergesst Follower – Conversions sind das Ziel