Kürzlich thematisierte die IAA an einem Abendanlass die zunehmende Zahl von Werbeverboten in der Schweiz (persoenlich.com berichtete). In den anschliessenden Gesprächen beschäftigte die Teilnehmenden hauptsächlich die Frage, was konkret gegen die grassierende Flut von Werbeeinschränkungen und -verboten unternommen werden könne. Denn diese treffen eine ganze Branche fundamental, also Werbeauftraggeber, Agenturen und Vermarkter gleichermassen.
Was sind effiziente Instrumente? Gibt es überhaupt solche?
Ja, es gibt sie. Denn viele Werbeeinschränkungen und -verbote erfolgen im Gesetzgebungsprozess auf eidgenössischer Ebene. Dort werden sie entschieden. Bei KS/CS Kommunikation Schweiz überprüfen wir deshalb jeden Vorstoss, der die kommerzielle Kommunikation betrifft, sehr genau. Aktuell bearbeiten wir 44 Geschäfte, die die Werbebranche ganz direkt in ihrem Kern betreffen. Im Interesse einer verantwortungsvollen Werbefreiheit formulieren wir zu jedem Vorstoss eine Position. Diese Positionen stellen wir zum richtigen Zeitpunkt, also wenn ein Geschäft in eine Kommission oder einen Rat kommt, jenen Ratsmitgliedern zur Verfügung, die unsere Haltung teilen.
Auf diese Weise agieren wir von KS/CS aus sozusagen als Kompetenzzentrum gegen Werbeverbote und -einschränkungen in Bern im Interesse unserer Mitglieder und regem Austausch mit den Werbeverbänden im DACH-Raum.
Anders ist es mit Vorstössen, die die Aussenwerbung verbieten wollen. Diese haben meist einen kommunalen Ursprung. Gefährlich sind sie trotzdem. Denn neben dem Verlust von Informationsgehalt entgehen den betroffenen Städten und Gemeinden Millionenbeiträge, die von den Steuerzahlenden kompensiert werden müssen. Ein Referendum gegen einen solchen Verbotsentscheid und eine gewonnene Volksabstimmung in Genf zeigen, dass sich der Einsatz gegen Aussenwerbeverbote ebenfalls lohnt.
Wirtschaft, Demokratie, Konsumentinnen und Konsumenten brauchen Werbung zur Information und Transparenz. Und die Werbebranche benötigt gute Rahmenbedingungen, um gut und frei zu arbeiten. Diese guten Rahmenbedingungen sind aber nicht selbstverständlich, denn sie entstehen in parlamentarischer Kleinarbeit. KS/CS unterstützt diese tagtäglich – im Interesse der ganzen Werbebranche.
Jürg Bachmann ist Präsident von KS/CS Kommunikation Schweiz, dem Dachverband der Schweizer Werbung.
Unsere Kolumnistinnen und Kolumnisten vertreten ihre eigene Meinung. Sie deckt sich nicht in jedem Fall mit derjenigen der Redaktion.
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