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Zwischen Constantin Seibt und Matthias Matussek

Die Anschläge in Paris haben nicht nur den Welt verändert, sondern auch die Schärfe der medialen Auseinandersetzung.

Als der bekannte "Welt"-Kolumnist Matthias Matussek vergangene Woche auf Facebook schrieb, man müsse nun über offene Grenzen und unregistrierte Islamisten diskutieren und dies mit einem lachenden Smiley garnierte, wurde er Opfer eines kollegialen Shitstorms.

Bild-Chef Kai Diekmann fand es "ekelhaft",  für "Welt"-Chefredaktor Jan-Eric Peters war es "durchgeknallt" und der legendäre Spiegel-Autor Cordt Schnibben kommentierte wenig "Spiegel"-like: "Ich wusste immer, dass er ein Arschloch ist, nun hat er sich als dummes Arschloch geoutet."

Da nützte es wenig, dass Mattusek den lachenden Smiley in einen traurigen abwandelte. Gegen soviel Gutmenschentum hat auch der Beste keine Chance.

Zum Glück verzichten wir auf solches Brachialvokabular.  Edelfeder Constantin Seibt, heimlicher Tagi-Chefanalyst, attackiert die NZZ-Chefs staatsmännisch. Als  diese von ihren Schreibtischen  aus eine sofortige Militärintervention forderten, konterte Seibt, "wenn etwas noch gefährlicher ist als fremde Terroristen, sind es die eigenen Liberalen."

Nach Paris wirkt eine solche Aussage unglaublich. Dass sie keine Proteste auslöste, noch unglaublicher.

Dagegen argumentierte Mattusek fast schon differenziert: er titulierte seine beiden Vorgesetzten bei der anschliessenden Aussprache unterschiedlich als "durchgeknalltes" und  normales "Arschloch".

Es nützte wenig. Er war seinen Job los. Trotz Dementi, dies je gesagt zu haben.

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