05.09.2022

Digitaltage 2022

Der Grossanlass ist gestartet

Die Digitaltage haben auf dem Bundeshausplatz mit der Enthüllung eines Krypto-Kunstwerks begonnen. Bundespräsident Ignazio Cassis weihte das Werk bei der Eröffnung in Bern ein.
Digitaltage 2022: Der Grossanlass ist gestartet
Bundesrat Ignazio Cassis hat die Digitaltage 2022 am 5. September auf dem Bundeshausplatz Bern offiziell eröffnet. (Bild: Keystone/Peter Schneider)

Die am Montag gestarteten Digitaltage 2022 bieten während sieben Wochen mehr als 200 kostenlose Veranstaltungen, Vorträge, Vorführungen und Workshops rund um das Thema. Das geschieht auch physisch: Die Tage stoppen an 19 Orten in sieben Regionen mit ihren Installationen, den «Bubbles» (persoenlich.com berichtete).

Die Schweizer Digitaltage starten mit der Enthüllung eines Krypto-Kunstwerks, wie die Veranstalterin Digitalswitzerland mitteilte. Dabei ist die Bevölkerung zur Mitarbeit an einem der weltweit grössten digitalen Kunstwerke eingeladen. Diana Engetschwiler, Deputy Managing Director Digitalswitzerland, erwähnte dieses Projekt bereits in einem persoenlich.com-Interview.

Kooperationsprojekt mit der Post

Von Besucherinnen und Besuchern ausgewählte Begriffe wandeln sich dabei über einen Touchscreen-Kunstgenerator in Bilder um. Das Werk kann am Ende der Digitaltage ersteigert werden und der Erlös fliesst in einen guten Zweck. Die einzelnen Bilder nutzt die Post für ihre nächsten Crypto Stamps. Das NFT-Projekt wird zudem unterstützt von Ergon, Migros und Ringier. Bei der Eröffnung in Bern weihte Bundespräsident Ignazio Cassis das Werk ein – er hat auch das erste digitale Kunstwerk geschaffen.

Die Tage sollen dieses Jahr so regional daherkommen, wie noch nie. Die «Bubbles» sollen der Bevölkerung die Digitalisierung in einem bekannten Umfeld vermitteln.



Die physischen Installationen sollen die verschiedenen Dimensionen der Digitalisierung erlebbar machen. Sie sind auf die Bedürfnisse und Fragen der Einwohnerinnen und Einwohner zugeschnitten. Die Veranstaltungen sind kostenlos, teils braucht es eine Anmeldung.

Fachkräftemangel kostet Riesensumme

Drei Hauptformate «GreenTech Startup Battles», «HerHACK» und «NextGen: Future Skills Lab» stehen im Zentrum. Dabei sind die Future Skills für die Branche besonders wichtig.

In einer am Montag veröffentlichten Studie zur Berufsbildung für die Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) wird ausgewiesen, dass der Fachkräftemangel in der Sparte bis 2030 einen Wertschöpfungsverlust von 30 Milliarden Franken aufhäufen wird. Das ist in etwa die aktuelle Jahresleistung der Versicherungsbranche.

Trotzdem werde das als Luxusproblem angesehen, weil die Schweizer Wettbewerbsfähigkeit weltweit hoch sei, kritisierte Digitalswitzerland. Doch die Studie zeige, dass das im Vergleich mit umliegenden Ländern schwächere Wachstum der ICT-Branche zu einer schwinden Attraktivität der Schweiz für Fachkräfte führen werde – mit ernsten volkswirtschaftlichen Konsequenzen.

Deshalb will die Branche den Nachwuchs fördern. Das soll ihren Ansichten nach bereits im Kinder- und Jugendalter erfolgen. ICT-Fähigkeiten würden im grundlegenden Strukturwandel der Arbeitswelt durch die Digitalisierung zentral.

Die Pro Juventute engagiert sich den Angaben zufolge mit Digitalswitzerland bei der Förderung der Mint-Kompetenzen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik).

Partnerschaft mit Play Suisse

Play Suisse unterstützt die Digitaltage 2022 mit einer Partnerschaft, wie SRG am Montag mitteilte. Zudem wird auf der SRG-Streaming-Plattform ab Montag die Kollektion «Die digitale Schweiz» mit Titeln rund um das Thema Digitalisierung verfügbar sein. Sie widerspiegle die Vielfältigkeit der digitalen Welt und beinhalte Produktionen von allen vier sprachregionalen Unternehmenseinheiten der SRG. Im Angebot sind unter anderem diese Titel: «Was tun gegen das digitale Vergessen?», «Das vorhersehbare Verbrechen», «Der Planet der Roboter» oder «Made in China», die von den drängendsten Fragen zu Algorithmen, modernen Speichermedien und dem Potenzial von Robotern handeln.

Die SRG engagiert sich laut eigenen Angaben «aktiv im Themenfeld der Digitalisierung und reagiert mit verschiedenen Projekten auf den digitalen Wandel». So habe sie zum Beispiel seit Anfang dieses Jahres einen Sitz in der neuen Stiftung für digitale Kreation, welche zum Ziel habe, die Tätigkeit eines in Genf ansässigen Zentrums für digitale Kreation mit Ausstrahlung in die ganze Schweiz und auf internationaler Ebene zu unterstützen. Zudem setze sich die SRG mit Formaten wie den SRG-Hackdays, der Musikplattform Mx3, die sich dem modernen Musikschaffen widme, und der Streaming-Plattform Play Suisse für die Digitalisierung ein. Auch in den Bereichen Radio und Fernsehen treibe sie «die Modernisierung kontinuierlich voran». (sda/tim)


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