11.02.2020

E-Commerce-Studie

Schweizer kaufen teuer bei Shops im Ausland ein

Über die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer lassen sich beim Onlineeinkauf von Social Media und Influencern beeinflussen. Im europäischen Vergleich senden überdurchschnittlich viele ihre Ware wieder zurück. Das sind die Ergebnisse des E-Shopper-Barometers.
E-Commerce-Studie: Schweizer kaufen teuer bei Shops im Ausland ein

Die Zahl der E-Shopper in der Schweiz ist steigend und liegt exakt im europäischen Durchschnitt. Dies zeigt eine repräsentative Studie der DPDgroup in 21 europäischen Ländern. Dafür wurden zwischen dem 27. Mai und 10. Juli 2019 insgesamt 23‘255 Interviews geführt. In der Schweiz nahmen 1000 Personen ab 18 Jahren an der Umfrage teil, wie es in einer Mitteilung dazu heisst.

Die Studie zeigt, dass 13,5 Prozent der Schweizer Einkäufe inzwischen online erfolgen, das entspricht exakt der Zahl im europäischen Durchschnittsvergleich. 83 Prozent aller Schweizer E-Shopper sind regelmässig online auf Shoppingtour unterwegs, 44 Prozent kaufen monatlich online ein. Die Schweiz befindet sich damit im europäischen Mittelfeld. Vor ihr sind Länder wie Polen (Platz 1), Österreich, Irland, UK, Holland, Deutschland, Rumänien, Littauen und Belgien. Das Schlusslicht bilden Spanien und Portugal.

87 Prozent lassen sich die Ware nach Hause liefern, 12 Prozent holen sie an einer Poststelle ab, 11 Prozent an die Arbeitsstelle und 9 Prozent bei einem Paket-Dienstleister. Die Erfahrungen mit dem E-Shopping sind für die Schweizer E-Shopper positiv, wenn auch leicht unter dem europäischen Durchschnitt (für 70 Prozent von ihnen war ihre letzte Einkaufserfahrung gut verglichen mit 78 Prozent im europäischen Durchschnitt).

Die Hälfte würde für den Umweltschutz mehr bezahlen

69 Prozent der regelmässigen E-Shopper finden, dass Marken und Unternehmen Verantwortung für die Umwelt tragen sollen. Jedoch kaufen nur 51 Prozent umweltfreundliche Produkte und 52 Prozent wären bereit, mehr zu bezahlen. 59 Prozent aller Schweizer E-Shopper lassen sich bei der Wahl ihrer Webseiten, auf denen sie einkaufen, von Social Media und Influencern beeinflussen – sie befinden sich damit unweit des europäischen Durchschnitts (60 Prozent).

74 Prozent der Schweizer E-Shopper sind der Überzeugung, dass Online-Shopping Zeit spart, 53 Prozent wollen damit Geld sparen. Online geshoppt wurden auch 2019 vor allem Kleider (63 Prozent), Schuhe (48 Prozent) und Bücher (42 Prozent). Mode liegt dabei über dem europäischen Durchschnitt von 58 Prozent.

86 Prozent der Schweizer Onlineshopper haben bereits Waren auf ausländischen E-Shops eingekauft. Dieser Wert übersteigt um ganze 24 Prozent den europäischen Durchschnitt. 88 Prozent davon kauften Waren in Europa, 46 Prozent in China. Spitzenklasse sind die Schweizer aber im Retournieren von Waren – 14 Prozent der Befragten haben ihre letzte Bestellung zurückgeschickt. Europaweit sind es 9 Prozent.

Shopping vorab auf dem Smartphone

Eingekauft wird am meisten auf dem Smartphone. 62 Prozent nutzen ihr Mobiltelefon für Bestellungen. Damit liegt die Schweiz im europäischen Durchschnitt. Nur 15 Prozent nutzen Treue-Programme.

Ein Teil der E-Shopper kann in drei verschiedene Profile eingeteilt werden: Routinier, Geniesser und Ökologie-affine. Routinier sind erfahrene und sehr häufige E-Shopper. Sie mögen die Bequemlichkeit des E-Shoppings und sind der Meinung, dass sie fast alle Produkte, die sie benötigen, im Internet kaufen könnten. Sie kaufen vieles online, darunter auch frische Lebensmittel. Sie erwarten vor allem Sichtbarkeit (Echtzeit-Informationen), Flexibilität und präzise Lieferungen. Sie machen 8 Prozent aller Schweizer E-Shopper aus.

Die Geniesser sind eher junge Onlinekäufer. Sie sind sehr aktiv und auf der Suche nach Möglichkeiten, ihr Leben zu erleichtern. Online-Shopping ist ein Mittel dazu, aber noch kaufen sie weniger häufig und selektiver als die Routiniers. Sie sind sehr anspruchsvoll hinsichtlich der Lieferung, die sie als weniger einfach als Routinier betrachten. Sie machen 9 Prozent aller Schweizer E-Shopper aus.

Die Ökologie-affinen E-Shopper sind eher Gelegenheitskäufer, mit einer begrenzteren Anzahl von Produkten, die sie online kaufen. Sie sind bereit, für umweltfreundlichere Produkte und Dienstleistungen einen Aufschlag zu zahlen, bleiben aber für gute Geschäfte empfänglich. Sichtbarkeit, Flexibilität und eine präzise Lieferung sind von Bedeutung. Sie bevorzugen vor allem Lieferungen nach Hause. Sie machen 20 Prozent aller Schweizer E-Shopper aus. (pd/wid)



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