17.04.2013

Youtube

Teenies lassen TV links liegen

Smartphone-Nutzung zwischen 2011 und 2012 um 45 Prozent gestiegen.

Die zwölf- bis 17-Jährigen schauen sich durchschnittlich sieben Stunden und 48 Minuten pro Monat monatlich vermehrt Videos auf dem Smartphone an und weniger im klassischen TV. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Nielsen Report, wofür die Mediennutzung von zwölf- bis 34-Jährigen untersucht wurde. Diese Zeitsumme ist um 18 Prozent höher als bei jenen zwischen 18- bis 24 Jahren, die Internet-Videos hauptsächlich auf ihrem Computer ansehen. 25- bis 34-Jährige nutzen mobile Videos um fast die Hälfte weniger und bevorzugen das traditionelle Fernsehen mit 136 Stunden im Monat. Zwischen 2011 und 2012 ist zudem die Durchdringung von Smartphones bei den Jugendlichen um 45 Prozent gewachsen.

Dass Jugendliche vermehrt ihre Smartphones als Hauptmedium nutzen, hat laut Matthias Rohrer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Jugendforschung in Österreich, mehrere Gründe. "Grundsätzlich sind Teenies aus Unterhaltungs- und Kommunikationsgründen schon vor den Handys in Richtung Internet abgewandert. Der nächste Schritt waren die Smartphones, die diese zwei Komponentem mobil gemacht haben", so Rohrer. Gerade YouTube-Videos sind bei dieser Altersgruppe überaus beliebt und über Smartphones unproblematisch zu streamen.

Pubertierende brauchen Zeit für sich

Dass die intensive Nutzung von Smartphones Nachteile wie beispielsweise die Abschottung von der Familie mit sich bringt und gemeinsame Abende vor dem Fernseher zunichte macht, glaubt der Experte nicht. "Wir haben festgestellt, dass Jugendliche ohnehin immer weniger zuhause sind. Zwischen zwölf und 17 Jahren sind sie zudem mitten in der Pubertät - da wird ein Fernsehabend mit der Familie nicht unbedingt ersehnt", führt Rohrer aus.

Früher hätten Teenies auf einen eigenen Fernseher bestanden und alleine ihre Programme gesehen. "Ob es das Handy oder TV ist, macht keinen grossen Unterschied. Die Handy-Nutzung ist zudem daher reizvoll, da Teenies nicht kontrolliert werden können, denn nicht jeder hat einen eigenen Computer", ergänzt der Forscher. Der Trend weg von analogen traditionellen Medien wird laut Rohrer voranschreiten. "Dieser Verfall ist seit Jahren feststellbar", schildert er. Das Internet biete die Möglichkeit, sich selbst gewünschte Programme zusammenzustellen oder sich Inhalte eigens zu suchen. (pte)

 


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