22.01.2019

SBB

Verstecktes Spiel in der Pendler-App

Auf dem Smartphone kann das Game #catchthetrain gespielt werden, ein Spiel im Stil von «Super Mario». Die SBB wusste nichts vom «Easter Egg». Radio Zürisee machte das Game publik.
von Christian Beck

Mit der offiziellen SBB-App können nicht nur Verbindungen angezeigt werden – es kann auch gespielt werden. Versteckt in der App befindet sich das Game #catchthetrain, eine Art Jump’n’Run-Game wie «Super Mario». «Anstelle des berühmten Sanitär-Installateurs mit roter Mütze und Schnauz hüpfen wir User als Passagier einem Zug hinterher», schreibt Radio Zürisee in einer Mitteilung. Der Sender machte das Game öffentlich.

Bei der SBB weiss man nichts von einem versteckten Spiel – auch «Easter Egg» genannt. «Das von Ihnen erwähnte Game sagt auch unseren Fachspezialisten nichts. Die SBB-App beinhaltet kein Game», wird SBB-Sprecherin Franziska Frey in der Mitteilung zitiert.

Das Game gibt es aber tatsächlich, persoenlich.com hat es getestet. Um auf #catchthetrain zu gelangen, muss in der Fahrplanabfrage das identische Start- und Zielort gewählt werden. Dann erscheint ein «SBB-Mitarbeiter», der in der Sprechblase «Hoppla!» sagt (siehe Bild unten). Wird dreimal hintereinander auf diese Sprechblase gedrückt, öffnet sich das Spiel.

sbbapp

Die SBB-App wurde durch Ginetta von Grund auf überarbeitet (persoenlich.com berichtete). Die Digitalagentur begleitete die SBB bei der Neuentwicklung der App im Bereich Strategie, Konzeption, User Experience und Gestaltung. Doch auch dort ist das versteckte Game unbekannt. «Ginetta weiss nichts darüber», heisst es auf Anfrage.

Die Auflösung kam über Twitter. Programmiert wurde das Spiel von Ubique. Ein Entwickler des Zürcher Software-Start-ups outete seinen Arbeitgeber am Dienstag:


Ein «Easter Egg» dient im Allgemeinen der Anerkennung des Urhebers. Häufig werden «Easter Eggs» von den Programmierern ohne Kenntnis seitens des Auftraggebers auf eine unterhaltsame Art hinterlegt. «Oder die SBB macht das zu Werbezwecken, um Aufmerksamkeit zu generieren. Ich kann mir vorstellen, dass es durchaus eine Strategie ist, in der Hoffnung, dass das versteckte Spiel viral geht», sagte Game-Entwicklerin Tabea Iseli gegenüber Radio Zürisee.

Die SBB liess eine entsprechende Anfrage von persoenlich.com bis am Dienstagabend unbeantwortet.

 



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