Die Werbeverbände IAB Switzerland und Schweizer Werbe-Auftraggeberverband (SWA) haben ein vom deutschen Verband BVDW erarbeitetes Whitepaper zu Invalid Traffic auf den Schweizer Markt angepasst. Die Verbände haben sich zum Ziel gesetzt, damit eine Grundlage für ein standardisiertes Reporting und für eine Zertifizierung der am Markt angebotenen Systeme für die Erkennung von Invalid Traffic zu schaffen, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung heisst. Das Papier bietet neben einer Erläuterung der am Markt gängigen Metriken eine Festlegung von Definitionen, die für eine Standardisierung der Reportings genutzt werden können und somit die Grundlage für eine Zertifizierung der Systeme darstellen.
Die Geschäftsführer der beiden Verbände, Roger Baur (IAB) und Roland Ehrler (SWA), zeigen sich laut Mitteilung erfreut, dass sie gemeinsam in so kurzer Zeit schon eine zweite, wichtige Initiative im Sinne der Markttransparenz platzieren konnten und dass mit dem Whitepaper nun Klarheit beim vieldiskutierten Thema Ad Fraud geschaffen wurde.
Keine klare Definition
Ad Fraud oder Invalid Traffic sind eine der Herausforderungen des digitalen Werbemarktes. Das sind Werbekontakte, die nicht den Anforderungen der Buchung beziehungsweise Kooperation entsprechen und welche die Werbekunden daher potenziell nicht bezahlen wollen und sollen. Solche unerwünschten Werbekontakte lassen sich unterscheiden in betrügerische und solche ohne betrügerische Absicht (zum Beispiel wegen fehlerhaften Ad Server oder Targeting-Tool-Einstellungen). In den letzten Jahren wurden von der Online-Marketing-Industrie daher Verfahren und Tools entwickelt, um diese Werbekontakte zu identifizieren und in Reportings für die Werbekunden abzubilden.
Eine klare Definition des Begriffes «Ad Fraud» existiert jedoch nicht. Daher würden die Werte, die von den verschiedenen Anbietern sogenannter Ad-Verification-Systeme am Markt zum Thema Ad Fraud erhoben und veröffentlicht werden, zum Teil deutlich schwanken. Das führe im Tagesgeschäft oftmals zu Unstimmigkeiten zwischen den buchenden und betreuenden Agenturen, den Kunden und den Vermarktern der Werbeflächen. Zusätzlich stiftet es Verwirrungen und Verunsicherung, wenn die Anbieter mit sehr verschiedenen Zahlen für den Gesamtmarkt an die Öffentlichkeit gehen, heisst es in der Mitteilung.
Das Whitepaper steht gratis zum Download unter iab-switzerland.ch beziehungsweise swa-asa.ch zur Verfügung. (pd/cbe)