11.05.2007

USA

Rauchen gefährdet Jugendfreigabe von Filmen

Ähnliche Gefahr wie bei Sex und Gewalt.

Der US-Filmverband Motion Picture Association of America (MPAA) will bei Altersfreigaben das Thema Rauchen künftig neben Sex und Gewalt ebenfalls eingehend betrachten. Filme, die das Rauchen scheinbar glorifizieren, riskieren demnach automatisch eine restriktivere Bewertung. Im Zuge der neuen Vorgangsweise wird in Zukunft jeglicher Zigarettenkonsum in Filmen unter die Lupe genommen und nicht mehr nur die Darstellung rauchender Jugendlicher, wie das bisher der Fall war. Der Verband räumte jedoch ein, das Rauchen nicht genauso hart zu behandeln wie Sex, Drogen oder Gewalt, berichtet die New York Times.

Anti-Raucher-Gruppen in den USA haben die neuen Regelungen des Filmverbands überschwänglich begrüsst und fordern noch mehr. Geht es nach ihnen, sollte generell jeder Film, in dem Rauchen vorkommt, sofort mit einem "R" bewertet werden, was absolutes Jugendverbot bedeutet. Zunächst will die MPAA aber doch noch unterscheiden, ob ein Film Rauchen etwa in historischem Kontext oder mit klaren Anti-Rauchen-Botschaften darstellt. Tatsächlich strenger bewertet werden sollen jene Filme, die keine klaren Signale geben bzw. das Rauchen tatsächlich verherrlichen.

Es gab auch Kritik an der Vorgehensweise, allerdings nicht von Zigaretten-Befürwortern. Die neue Richtlinie sei unpassend und eine farblose Antwort auf die Diskussion rund um das Thema Rauchen, meint Cheryl Healton, Präsidentin der American Legacy Foundation. Für die Organisation, die sich vehement für den Schutz von Jugendlichen vor dem Rauchen einsetzt, scheint das neue Bewertungssystem nämlich bei weitem nicht ausreichend zu sein.


Kommentar wird gesendet...

KOMMENTARE

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren