04.03.2019

Claudio Zuccolini

«Selbstverständlich kann ich kochen»

Servieren, was den Gästen schmecken könnte: Claudio Zuccolini betreibt in Zürich während drei Tagen ein Pop-up-Restaurant. Ist das der Start einer neuen Karriere? Wohl kaum. Der Komiker sieht aber durchaus Parallelen zwischen seinem Hauptberuf und der Gastronomie.
Claudio Zuccolini: «Selbstverständlich kann ich kochen»
Das Keyvisual der «Ustaria da Zucco». (Bilder: Graubünden Ferien)
von Christian Beck

Herr Zuccolini, vom Lokalradio-Moderator über TV-Videojournalist zum Komiker. Und nun eröffnen Sie ein eigenes Restaurant. Ist das ein Gag?
Nein, auf keinen Fall. Ich arbeite ja eng mit Graubünden Ferien zusammen, und so ist die Idee entstanden, in Zürich ein Restaurant mit Bündner Spezialitäten zu eröffnen. Auch wenn es nur für ein paar Tage ist. Und ich werde es wie immer sehr ernst nehmen.

Ein eigenes Restaurant war schon immer Ihr Traum. Was reizt Sie daran?
Ein Komiker ist auch ein wenig ein Gastronom: Er muss den Gästen etwas bieten, was ihnen schmeckt, sonst hat er keine Gäste. Er muss sie unterhalten, sie sollten die «Gaststube» mit einem guten Gefühl verlassen und wiederkommen. Und der Komiker muss sich wie der Gastronom auch immer wieder etwas Neues überlegen, damit sich die Gäste nicht langweilen. Und so reizt es mich, zur Abwechslung mal ein komischer Gastronom zu sein.


Können Sie überhaupt kochen?
Ich kann kochen, selbstverständlich. Und staune immer wieder, wie sich Männer damit brüsten, dass sie nebst Spiegeleiern nichts kochen können. Ich finde, kochen gehört dazu. Die Frage ist mehr, wie gut man dann kochen kann. Und zur Entwarnung: In der Ustaria überlass ich das Kochen den Profis.

«Ustaria da Zucco», so nennt sich das Pop-up-Restaurant. Es ist ein Projekt der Marketingkooperation «Graubünden: Mein Bergdorf» von Graubünden Ferien. Haben Sie sich hier einfach einspannen lassen – oder wieviel Zucco steckt wirklich im Restaurant?
Ich bin sehr in das Projekt eingebunden und war tatsächlich zwei Wochen in Graubünden unterwegs, habe mit den lokalen Produzenten gesprochen und jedes Menü mitgekocht. Also steckt sehr viel von mir drin. Aber natürlich wollen wir mit dem Projekt auch zeigen, wie kulinarisch vielfältig und schön Graubünden ist.

«Ob hart oder flüssig: Raclette und Fondue gehen immer»

Was haben Sie auf dieser kulinarischen Entdeckungsreise durch Graubünden gelernt?
Ich war in Regionen, in denen ich noch nie oder schon sehr lange nicht mehr war. Und es ist schon sehr erstaunlich, was wir für tolle regionale Produzenten haben. Sehr gut in Erinnerung geblieben ist mir Marcel Heinrich, der im Albulatal auf über 1000 Metern Bergkartoffeln kultiviert. Der Geschmack ist einzigartig und nicht zu vergleichen mit herkömmlichen Kartoffeln. Aus diesen Härdöpfeln machen wir übrigens unser Maluns.

Sie wurden von einem Videoteam begleitet. Gab es auch Pannen?
Pannen gab es erstaunlicherweise keine, obwohl wir ohne detailliertes Skript sehr spontan und effizient gefilmt haben. Das junge Filmteam war extrem speditiv und kreativ. Und wir hatten bis auf einen Tag strahlendes Wetter, der Kanton wollte sich also von der besten Seite zeigen. Ich war auch erstaunt, mit welcher Lockerheit und Professionalität unsere Protagonisten, die normalerweise nicht vor einer Kamera stehen, agiert haben.

Gerstensuppe, Capuns oder doch Zürcher Geschnetzeltes – welches ist Ihr Lieblingsgericht?
Ich bin ein grosser Käse-Fan. Ob hart oder flüssig: Raclette und Fondue gehen immer. Dem kommt das Chäsgetschäder aus dem Prättigau, das wir auf der Karte haben, sehr nahe. Aber ich liebe auch Zürcher Geschnetzeltes oder die asiatische Küche oder italienische. Kurz: Ich liebe Essen.

Exklusiver Partner von Graubünden ist «20 Minuten». Video/Content: Commercial Publishing und Herr Fuchs.

 
Das Pop-up-Restaurant hat nur während drei Tagen geöffnet. Ist das für Sie ein erster Test? Und wenn dieser erfolgreich ist, eröffnen Sie dann definitiv ein Restaurant?
Ich habe grössten Respekt vor den Mitarbeitern in der Gastronomie. Ich habe einen Schwiegervater, der Küchenchef war, und ich weiss, was dort geleistet wird. Und einfach das Gefühl haben, man könne als Gastronom ein wenig Hände schütteln und am Stammtisch sitzen, ist eine Illusion. Somit: Ich denke, es bleibt vorerst bei diesen drei Tagen. Aber ich bin in meinem Leben schon sehr oft in etwas reingerutscht, also weiss ich nie, was kommt.

«Warum?», so heisst der Titel Ihres aktuellen Comedyprogramms. Haben Sie die Antwort schon gefunden?
Auf manche «Warums» bestimmt, aber komischerweise kommen täglich neue «Warums» dazu. Somit gehen mir die Fragen nicht aus.

«Ich bin ja auch die Stimme des Steinbocks Gian aus den Graubünden-Spots»

Wie verdienen Sie eigentlich hauptsächlich – um in der Sprache der Kulinarik zu bleiben – Ihre Brötchen? Durch Comedy oder Eventmoderationen?
Es ist eine Mischung. Moderationen mache ich im Moment weniger, aber ich werde sehr oft von Unternehmen oder Privaten als Comedy-Showact engagiert und präsentiere ein Best-of aus meinen bisherigen fünf Programmen. Und ich stehe vor allem im ersten Jahr nach dem Start eines neuen Programmes sehr oft auf der Bühne. Also verdiene ich mein Geld mit Comedy. Zudem bin ich ja auch die Stimme des Steinbocks Gian aus den Graubünden-Spots. Es gibt also viel zu tun, und ich bin da sehr flexibel.

Dieses Jahr treten Ihre Kollegen Viktor Giacobbo und Mike Müller in Ihre Fussstapfen und touren mit dem Circus Knie durch die Lande. Welchen Tipp geben Sie den beiden mit?
Ich bezweifle, dass sie Tipps brauchen – und falls ja, ob ich dann auch der Richtige wäre.

Kleiner Ausblick: Wie heisst Ihr nächstes Programm? «Darum!»?
Genau! Das neue Programm heisst «Darum». Die Ur-Aufführung ist am 5. Dezember am Arosa Humorfestival. Das Programm ist in der Entstehung, und vielleicht sind auch meine Erfahrungen als Gastronom ein Thema.



Das «Ustaria da Zucco» ist vom 21. bis 23. März 2019 im Fischers Fritz in Zürich-Wollishofen. Weitere Informationen gibt es hier.



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