16.04.2009

"Shooting Silvio"

Streit um Anti-Berlusconi-Film

Plan zur Ermordung des Politikers sorgt für Aufregung.

In Italien sorgt ein Film über Regierungschef und Medienunternehmer Silvio Berlusconi für Aufregung. Der Pay-TV-Kanal Sky Italia strahlte diese Woche den Film "Shooting Silvio" aus, einen surrealer Streifen über einen Plan zur Ermordung des Politikers. Der Debütfilm von 2003 des Regisseurs Berardo Carboni löste heftige Diskussionen aus. Die Regierung beschuldigte den TV-Sender des australischen Medienmagnaten und Berlusconi-Konkurrenten Rupert Murdoch, zur Gewalt aufzuhetzen.

"Hier geht es nicht um Meinungsfreiheit. Dieser Film hetzt zur Gewalt gegen den Premierminister auf", protestierte die Mitte-Rechts-Parlamentarierin Beatrice Lorenzin. Die Oppositionspartei PD dagegen beschuldigte Berlusconis Koalition, die Meinungsfreiheit einzuschränken. "Jetzt verlangt Berlusconi auch schon eine Zensur im Kino!", sagte ein Sprecher.

Die Geschichte kreist um einen jungen und reichen Mann, Kurtz genannt, der von Berlusconi besessen ist. Kurtz schreibt zuerst ein Buch mit 100 Gründen und Methoden, um Berlusconi umzubringen. Danach arbeitet er selber einen Plan aus, um den TV-König zu entführen und töten.

"Ich will keineswegs zur Gewalt aufhetzen. Der Film beschreibt einerseits die Ablehnung gegenüber Berlusconis Macht, aber auch gegenüber der Gewalt. Nicht umsonst hat 'Shooting Silvio' eine doppelte Bedeutung: Auf Silvio schiessen, aber auch Silvio filmen. Heute würde ich jedoch diesen Film nicht mehr drehen", sagte der 33-jährige Regisseur zu den Vorwürfen. (sda)


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