26.06.2009

Michael Jackson

Tod lässt Labelkassen klingeln

Alben bei Amazon bereits Verkaufshit.

Der überraschende Tod Michael Jacksons hat die internationale Musikwelt in Trauer und Bestürzung versetzt. Der 50-jährige Superstar, der gestern, Donnerstag, um 14.26 Uhr Ortszeit in Los Angeles für tot erklärt worden ist und bereits zu seinen Lebzeiten als eine der grössten Ikonen der Musikgeschichte galt, soll in seiner Wohnung einen Herzstillstand erlitten haben.

Während Fans und Musikerkollegen in Scharen damit beschäftigt sind, ihre Trauer über das Ableben des "King of Pop" zum Ausdruck zu bringen, eröffnet das tragische Ereignis einigen bereits einen enormen wirtschaftlichen Profit. Allen voran natürlich das Plattenlabel des US-Superstars Sony Music Entertainment, das sich über unglaublich in die Höhe schnellende Albumverkaufszahlen freuen darf.

"Dass die Labels versuchen, Kapital aus dem Tod eines derart bekannten Künstlers zu schlagen, ist eine durchaus gängige Branchenpraxis", erfährt pressetext aus informierten Insiderkrisen der Musikindustrie. Im Grunde sei daran auch gar nichts auszusetzen. "Die Musikwirtschaft ist sicherlich nicht die einzige Branche, die von solchen Situationen profitieren kann. Gleiches gilt etwa auch für die Presselandschaft, die versucht, den Tod Michael Jacksons zum eigenen Vorteil auszuschlachten", betont die anonym bleibende Insiderquelle.

Ein solches Vorgehen sei nicht ungewöhnlich und habe in Musikbranchenkreisen bereits eine recht lange Tradition. "Die Labels profitieren heute noch vom Tod Elvis Presleys. Die Marketingwirkung von solch schwerwiegenden Ereignissen kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden", stellt der Insider klar.

Auf Fanseite steht man einem derartigen Vorgehen allerdings sehr kritisch gegenüber. "Dass der Tod eines Künstlers wie Michael Jackson erst recht einen Hype auslöst und die Albumverkaufszahlen kräftig angekurbelt werden, ist ein ganz normaler Effekt. Die Fangemeinde hält aber nichts davon, wenn versucht wird, dieses tragische Ereignis für plumpe Geschäftemacherei zu missbrauchen", kritisiert Thomas Zahner, Mitgründer des Fanclubs Swiss Michael Jackson Community, im Gespräch mit pressetext.

Es sei gut vorstellbar, dass Sony nun versuchen werde, den Tod des "King of Pop" in wirtschaftliche Gewinne umzumünzen. "Zu einem gewissen Teil ist dieses Kalkül zwar sicher legitim. Die Betroffenen sollten ihr entsprechendes Engagement aber nicht übertreiben, denn sonst besteht die Gefahr, dass sie sich den Zorn der internationeln Fan-Community zuziehen. Ich gehe aber davon aus, dass dennoch versucht wird, die Situation auszuschlachten", meint Zahner.

Alben schnellen bei Amazon auf Plätze 1 bis 15

Und tatsächlich: der plötzliche Tod von US-Popstar Michael Jackson hat den Verkauf seiner Alben in die Höhe schnellen lassen. Wenige Stunden nach der Todesnachricht belegten seine CDs die ersten 15 Plätze beim US-Internethändler Amazon. Das meistverkaufte Album am frühen Freitagnachmittag war die Neuauflage von "Thriller", die vergangenes Jahr - 25 Jahre nach dem Originalalbum - herausgekommen war.

Die Originalversion von "Thriller" von 1983, das meistverkaufte Album aller Zeiten, war auf der französischen Amazon-Seite auf Platz Eins der meistverkauften CDs. Auf iTunes, dem Internet-Musikportal des US-Computerbauers Apple, waren sechs der zehn vordersten Plätze von Jackson-Stücken belegt. (pte/sda)


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