Der Duden schafft in seiner Onlineversion das generische Maskulinum ab. So wird beispielsweise aus dem Mieter «eine männliche Person, die etwas gemietet hat» – zuvor war es «jemand». Die Mieterin erhält einen zusätzlichen Eintrag.
Noch ist unklar, ob und in welcher Form auch der gedruckte Duden angepasst wird. Das Nachschlagewerk würde «bedeutend dicker», wenn jede der 12'000 Personen- und Berufsbezeichnungen sowohl in der männlichen als auch in der weiblichen Form aufgeführt würde, schreibt die SonntagsZeitung (SoZ). Die Überarbeitung des Online-Dudens begann im Herbst und soll noch dieses Jahr abgeschlossen werden.
Laut der deutschen Zeitung Die Welt wird die neue Regelung von mehreren weiblichen und männlichen Sprachwissenschaftlern als «grotesk» bezeichnet. In der Schweiz gehen laut SoZ die Wogen nicht so hoch. So habe beispielsweise SRF die sprachliche Gleichberechtigung bereits seit eineinhalb Jahren umgesetzt. Dass ständig von «Aktionärinnen und Aktionären» die Rede sei, habe «anfangs aufgesetzt und mühselig» gewirkt, schreibt Rico Bandle, «doch irgendwann setzt der Gewöhnungseffekt ein». (cbe)