02.03.2012

Greenpeace

Zeigt Bern nach einer Atomkatastrophe

Fotoausstellung zur Jährung der Fukushima-Katastrophe.

Was, wenn Fukushima im Kanton Bern stattfinden würde? Diese abstrakte Vorstellung macht Greenpeace mit bearbeiteten Bildern von drei sehr bekannten und normalerweise sehr belebten Orten "real". Die 13'000 Quadratkilometer Land, die in Japan wegen radioaktiver Verseuchung dekontaminiert werden müssen, entsprechen der Fläche des Kantons Bern. In der 20 Kilometer-Zone, die sofort nach dem Unglück evakuiert wurde und auf unabsehbare Zeit nicht mehr bewohnbar sein wird, lebten nahezu 100'000 Menschen. Demgegenüber haben im Umkreis des AKW Mühleberg 440'000 Menschen ihr Zuhause, weitere 160'000, die sich in der Region aufhalten oder dort arbeiten müssten ebenfalls evakuiert werden – ein offizielles Konzept hierfür fehlt.

"Fakten wie diese zeigen: Niemals darf es in der kleinräumigen, dicht besiedelten Schweiz zu einer Katastrophe solchen Ausmasses kommen", so Florian Kasser, Atom Campaigner bei Greenpeace. "Ein altes, unsicheres Werk wie das AKW Mühleberg muss daher sofort vom Netz genommen werden, der restliche, ebenfalls veraltete Schweizer AKW-Park der Schweiz bis spätestens 2025."

Greenpeace hat am Freitag in Bern eine Fotoausstellung eröffnet, die Einblicke gibt in die gespenstische Verlassenheit der Sperrzone von Fukushima. Die Bilder des Genfer Fotografen Guillaume Briquet wirken durch eine beklemmende Gemeinsamkeit: Das Fehlen jeglichen menschlichen Lebens. Winzige Details und eine alle Bilder durchdringende Grundstimmung lassen das Leid der Menschen erahnen, die durch die Atomkatastrophe vom 11. März 2011 vertrieben wurden, ihre Heimat, ihr Hab und Gut von einem Tag auf den anderen zurücklassen mussten. (pd)



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