20.03.2002

Lauterkeitskommission

2001 fast 200 Beschwerden

Geistheiler und Wahrsager in Mode.

Die Schweizerische Lauterkeitskommission, das Selbstkontrollorgan der Werbebranche, hat im Jahr 2001 fast 200 Beschwerden behandelt. Knapp ein Viertel betraf den Versandhandel. Eine deutliche Zunahme gab es im Gebiet des Okkultismus. Gemäss dem am Mittwoch publizierten Tätigkeitsbericht hat die Sparte Versandhandel die drei paritätisch aus Werbern, Konsumenten und Medienschaffenden zusammengesetzten Spruchkammern auch letztes Jahr am meisten beschäftigt. Seit einigen Jahren wird jedoch ein Rückgang der Beschwerden gegen den Versandhandel verzeichnet.

Zwei Beispiele aus diesem Bereich: Wer ohne Bestellung eine vergoldete Medaille zugestellt erhält, sei weder zur Rücksendung noch zur Aufbewahrung der selben verpflichtet. Wird in der Werbung für ein Buch eine dauerhafte Abmagerung von mindestens 1.5 Kilo pro Woche ohne Bewegung oder Diät garantiert, sei dies unlauter, da die Behauptung allen wissenschaftlichen Erkenntnissen widerspreche.

Auffallend ist, dass im letzten Jahr eine deutliche Zunahme von Fällen festzustellen war, die das Gebiet des Okkultismus betrafen. "Geisteiler und Wahrsager scheinen im Moment in Mode zu sein und von einer allgemein erkennbaren Verunsicherung zu profitieren", schreibt die Lauterkeitskommission in einem Communiqué. Angepriesen werden unter anderem Wunder, Glück und Geld mittels Wahrsagen, Parapsychologie, Telepathie oder Horoskop. So hatte zum Beispiel eine Westschweizer Firma unter dem Namen einer angeblichen "Heilerin" Mailings mit abstrusen Lebenshilfe-Angeboten verschickt. Die Kommission hat diese Werbung als unlauter beurteilt.


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