Am Montag stellte "persoenlich.com" unter dem Titel "Ein Chrysler ist ein Porsche macht abhängig... " zwei Kampagnen-Sujets einander gegenüber: ein laufendes von Matter & Partner, Zürich, für den Chrysler Crossfire; und eines aus dem Jahr 1993 von Jung von Matt, Hamburg, für Porsche. Die Copy baute in beiden Fällen auf der Idee auf, dass das beworbene Auto -- im Gegensatz zu anderen -- abhängig mache. --> https://www.persoenlich.com/news/show_news.cfm?newsid=34359
Gegenüber "persoenlich.com" erklärt Agenturchef Dani Matter nun, wie es zu dieser Ähnlichkeit gekommen ist:
Die beiden Sujets beruhen auf der gleichen Idee. Wie ist es dazu gekommen?
Absolut zufällig. Am Anfang stand die Headline "Wenn Luxusautos süchtig machen, ist er die Einstiegsdroge". Weil der Kunde den Crossfire nicht als Luxusauto positioniert haben wollte, suchten wir neue Headlines zum Thema Abhängigkeit beziehungsweise Sucht. Dem Kunden wurden mehrere Schlagzeilen unterbreitet, von denen er sich für eine entschieden hat.
Finden Sie es schlimm, wenn Ideen rezykliert werden?
Es wurde gar keine Idee rezykliert. Die Plakate für den Chrysler Crossfire sind Teil einer klassischen Foto/Motto-Kampagne. Dies ist durchaus legitim, da es sich beim Crossfire um eine Neueinführung eines Sportwagens handelt, den man noch nie gesehen hat, also darf man ihn ruhig zeigen.
Warum die Ähnlichkeit bei der Headline? Produkt und Positionierung sind sich sehr ähnlich. Texter spielen mit Worten. Und innerhalb von zehn Jahren ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man sich irgendwann einmal wiederholt. Zum Vergleich: Der Stern veröffentlichte allein im besagten Jahr 1993 Auto-Anzeigen mit 186 verschiedenen Headlines.
Was sollte eine Agentur tun, die feststellt, dass andere den gleichen Einfall bereits früher hatten?
Dasselbe wie Matter & Partner: ab in den Papierkorb und eine neue Idee gesucht. Aber eben: bei Headlines würde es ein enzyklopädisches Wissen voraussetzen, wollte man sich garantiert nie wiederholen.
