Frau Eggen und Frau Samaritani, mögen Sie beide Veränderungen?
Eggen: Oh ja, Stehenbleiben liegt uns beiden nicht.
Sie starten ab sofort mit Ihrer neuen Agentur June. Was sind die Kerndienstleistungen Ihrer Agentur?
Eggen: Wir unterstützen unsere Kundinnen und Kunden in Kommunikations-Strategie und -Umsetzung, Media- und Public-Relations, CEO- und Experten-Positionierung und Corporate Publishing. Dabei fokussieren wir uns auf Unternehmen, die ihre Innovationskraft stärken wollen oder vor einem Change-Prozess stehen.
Warum braucht Jung von Matt in diesem Bereich eine eigene Agentur?
Eggen: Jung von Matt bietet Kundinnen und Kunden schon seit mehr als 15 Jahren Leistungen im PR-Bereich an. In den letzten Jahren insbesondere in Brand PR und Creative Amplification. Diese Leistungen sind weiterhin Teil des Angebots von Jung von Matt Limmat.
Samaritani: Gleichzeitig ist die Nachfrage im Bereich Unternehmenskommunikation generell gewachsen. Mit June decken wir dieses wachsende Bedürfnis, insbesondere nach Innovations- und Change-Kommunikation, gezielt ab.
Sie leiten June gemeinsam. Wie teilen Sie sich die Aufgaben auf?
Eggen: Wir beschäftigen uns weniger mit der Trennung der Aufgaben, sondern vielmehr damit, wie unsere Kundinnen und Kunden von unserer gemeinsamen Erfahrung profitieren können.
Wo liegen Ihre jeweiligen Stärken?
Eggen: Ich denke, unsere jeweiligen Stärken ergeben sich vor allem aus unseren Lebensläufen: Während ich viele Jahre in der Beratung tätig war, kommt Yvonne von Unternehmensseite und aus dem Journalismus. Zusammen haben wir also ein sehr holistisches Kundenverständnis.
Wie gross ist Ihr Team?
Samaritani: Wir starten zu zweit und freuen uns auf unser drittes Teammitglied, das im Januar startet.
Wie gehen Sie beim Aufbau der Agentur vor? Welche Themen beschäftigen Sie zurzeit?
Eggen: Unser Augenmerk liegt auf unseren bestehenden Kundinnen und Kunden und darauf, das Ökosystem von Jung von Matt bestmöglich zu nutzen und zu ergänzen.
Samaritani: Und so kurz vor dem neuen Jahr merken wir natürlich, dass bei Unternehmen bereits viel Neues in der Luft liegt. Getreu unserem Namen gefällt uns das natürlich sehr.
«Ein ‹ich› vom CEO klingt anders als ein ‹wir›»
Wie meinen Sie das?
Samaritani: Wir heissen June, weil man im Juni das Jahr immer noch herumreissen kann, weil Juni auch immer Vorfreude ist.
Im November werden jeweils auch die Budgets gemacht, und viele Unternehmen schnallen die Gürtel enger. Ein guter Zeitpunkt für einen Agenturstart?
Samaritani: Wir spüren aktuell viel mehr Aufbruchstimmung, neue Ideen fürs neue Jahr als harte Budgetüberlegungen. Wir sind also zuversichtlich, und unsere Kalender sind entsprechend gefüllt.
Wie müssen Veränderungen kommuniziert werden, damit Vorfreude und kein Frust entsteht?
Samaritani: Egal ob Leadership- oder etwa Nachhaltigkeitsinitiative: Klarheit und Einfachheit sind absolut zentral. Das bedeutet unter anderem, dass alle Involvierten frühzeitig und empfängergerecht abgeholt werden. Gleichzeitig geht es auch darum, ein Wir-Gefühl im Wandel zu schaffen. Das gelingt etwa mit persönlich erzählten Erfolgs- und Misserfolgsgeschichten aus allen Hierarchiestufen.
Eggen: Am Schluss sind es auch die Details in einer Kommunikation, die wichtig sind: Ein «ich» vom CEO klingt anders als ein «wir».
Was sind die grossen Herausforderungen für Unternehmen im Bereich Change und Innovation?
Eggen: Komplexität reduzieren und Klarheit schaffen. Und, dass beide Themen nicht mehr einfach verschwinden werden.
Zurück zu ihren Kundinnen und Kunden: Mit welchen Kunden im Portfolio starten Sie?
Eggen: Mit unseren langjährigen Kundinnen und Kunden und hoffentlich mit ein paar zusätzlichen!
Wen wollen Sie als potenzielle Kundinnen und Kunden konkret ansprechen?
Samaritani: Wir fokussieren uns auf Unternehmen, die ihre Innovationskraft stärken möchten oder vor einem Change-Prozess stehen. Dabei arbeiten wir eng mit CEOs, Kommunikationsleiterinnen und HR-Leitern zusammen.
«Die Schweizer Food-Tech-Industrie kommuniziert ihre Innovation noch viel zu bescheiden»
Welches Unternehmen oder welche Privatperson in der Schweiz hätte Ihrer Meinung nach dringend Ihre Unterstützung nötig?
Samaritani: Da gibt es einige, denken Sie allein an die Schweizer Food-Tech-Industrie, die ihre Innovation unserer Meinung nach noch viel zu bescheiden kommuniziert.
Eggen: Gerade im innovativsten Land der Welt kann Innovation noch viel besser erzählt werden. Wirtschaft und Wissenschaft hätten so viel mehr Erfolgsgeschichten zu erzählen. Da wollen wir unterstützen und enablen.
Frau Samaritani, Sie stossen von der Kommunikationsabteilung der Migros zu June. Was reizt Sie am neuen Job auf Agenturseite?
Samaritani: Weniger Stockwerke und damit kürzere Wege in allen Belangen. Im Ernst, das ist doch die perfekte Ausgangslage: Was Eigenes, dazu das Netzwerk und die kreativen Kolleginnen und Kollegen von Jung von Matt. Da fühlt sich der November fast wie Juni an.
Mit Blick in die Zukunft: Wo steht June ein Jahr nach der Lancierung?
Samaritani: Wir werden die erste Adresse in der Schweiz für Innovations- und Change-Kommunikation sein. Und wir werden ganz bestimmt ein paar Innovationen zum Raketenstart verholfen haben.