21.03.2024

Gisler-Gipfel

Inspiration und Austausch zu DEI-Themen

Am Donnerstag fand der zweite Gisler-Gipfel, organisiert vom Gislerprotokoll, im Westhive in Zürich statt. Auf der Bühne standen unter anderem die Rassismusexpertin Anja Nunyola Glover und die Diversity-Expertin Isabel Gabor.

Der Gisler-Gipfel ist der alljährlich stattfindende, grösste Event des Vereins Gislerprotokoll und ist ein Event für Inspiration, Information und Austausch rund um Themen aus dem DEI-Kosmos. Geladen sind unter anderem alle Mitglieder sowie Interessierte. Der Gisler-Gipfel war dieses Jahr ausverkauft und fand entsprechend vor vollen Rängen statt, heisst es in der Mitteilung.

Vor dem Gisler-Gipfel fand zudem die Mitgliederversammlung des Vereins statt, an der das Vorstandsmitglied Andrea Heller für ihre Tätigkeit der letzten zwei Jahre verdankt wurde und Laura Saner als neues Vorstandsmitglied begrüsst wurde.

Der Gisler-Gipfel selbst startete mit einleitenden Worten der Co-Initiantin und Vereinspräsidentin Nina Bieli. Sie stellte unter anderem die zu Beginn der Woche publizierte Stereotypenanalyse vor, eine jährliche Analyse der Bewegtbildwerbung der Schweiz. Das Fazit: Es geht aufwärts, es bleibt aber auch noch viel zu tun.

Darauf folgte die erste Keynote des Abends von Anja Nunyola Glover zum Thema «Rassismuskritischer Blick auf Werbung». Die Rassismusexpertin Glover zeigte eindringlich, wie rassistische Stereotype auf den ersten Blick nicht sichtbar sind und was Agenturen tun können, um solche zu vermeiden. «Wer Antirassismus als Unternehmen ernst nimmt, muss Diversitätsthemen genügend Platz einräumen und entsprechende Strategien zum festen Bestandteil des Unternehmens machen. Dazu gehört, dass Mitarbeitende geschult werden und Weiterbildungen besuchen», sagte Glover im Interview mit persoenlich.com.

Die zwei TBWA-Kreativen Vittoria Apicella und Luca Lilla aus Italien präsentierten in ihrer Keynote ihre preisgekrönte Arbeit zu Biases in der AI und dem Potential von AI in Bezug auf die Sichtbarmachung von Behinderungen. Ihr Fazit: generative AI ist zwar nach wie vor nicht inklusiv, trotzdem kann sie für inklusive Kampagnen und Projekt genutzt werden.

Den Abschluss machte Isabel Gabor mit ihrem entschiedenen Beitrag «(M)ad girl – Sexismus, Wut und Aktivismus.» Sie machte deutlich, wie verbreitet Sexismus in der Agenturwelt ist und rief auch Schweizer Agenturen dazu auf, Position gegen Sexismus zu beziehen.

Nach diesen drei abwechslungsreichen und aussagekräftigen Keynotes verabschiedete Nina Bieli die Anwesenden in den Apéro Riche für einen lebendigen Austausch.

«Ich freue mich sehr, dass auch der diesjährige Gisler-Gipfel so erfolgreich über die Bühne ging – sogar mit einer ausverkauften Ticketsituation. Das bestätigt uns alle – Vorstand und Mitglieder – einmal mehr darin, dass das Thema nach wie vor hochrelevant und aktuell ist. Gleichzeitig ist es auch toll, dass wir mit den Beiträgen von Anja Nunyvola Glover und Isabel Gabor einen wichtigen Blick über den Tellerrand des Gislerprotokolls werfen konnten und von beiden eindringliche aber auch motivierende Impulse erhalten haben», kommentiert Nina Bieli laut Mitteilung.

Auch Karin Knapp, Head of Corporate Communications bei Aroma und verantwortlich für Events im Vorstand des Gislerprotokolls ist zufrieden: «Dass wir für unsere Mitglieder – und natürlich alle Interessierten – einmal im Jahr einen solchen Event auf die Beine stellen können und damit die Mitgliederbeiträge wiederum genau diesen Menschen, die das Gislerprotokoll tagtäglich leben, zurückgeben können, ist jedes Jahr aufs Neue ein tolles Gefühl». (pd/wid)


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