16.05.2003

Zürich

Megaposter am Wettingerhaus sorgt für Kritik

Stadt will Bewilligungspraxis "in besonders sesitiven Bereichen" des Stadtbildes überdenken.

Mitten in der Zürcher Skyline am Limmatquai prangt ein 24 Meter langes und 12.5 Meter hohes Plakat, das die Gemüter erhitzt, wie dem Tages-Anzeiger vom Freitag zu entnehmen war. Das Megaposter hängt an der Fassade des Wettingerhauses, das derzeit renoviert wird, und befinde sich somit mitten in einer denkmalgeschützten Häuserfassade und Postkartenlandschaft. Gestört fühlten sich die Kritiker vor allem durch das Sujet vom April, auf dem ein Model für Unterwäsche warb -- unmittelbar vor dem Grossmünster.

Das Hochbaudepartement verteidigt die Bewilligung des Riesenposters gegenüber dem Tagi: "Der Ort ist brisant, aber wir haben die Bewilligung ganz bewusst erteilt", betont Urs Spinner, Sprecher des Hochbaudepartementes. Weil ein temporäres Riesenplakat an diesem Ort "voll und ganz" dem städtischen Konzept entspreche. Dieses setzt auf den Verhüllungseffekt à la Christo.

Der Christo-Ansatz stosse in der Fachwelt auf Anerkennung: "Hamburg und London haben genau deshalb das Zürcher Konzept angefordert." Dennoch will das Hochbaudepartement jetzt die Bewilligunspraxis für Megaposter "in besonders sesitiven Bereichen des Stadtbildes nochmals überdenken", so Spinner weiter.


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