Sie spielen in "Viktor Vogel Commercial Man" einen Werbe-Guru. Fühlten Sie sich wohl in der Rolle dieses etwas in die Jahre gekommenen, frustrierten und abgehalfterten Typen?
Ja! Ich mag zwielichtige und gespaltene Figuren, die sind mir viel lieber als aalglatte Liebhaber und langweilige Helden.
Haben Sie sich dazu in der Werbeszene umgeschaut und die dort angetroffenen Charakter studiert?
Nein, das war gar nicht nötig. Wie dieser Typ ist, das entspringt allein meiner Phantasie. Auch als ich den Massenmörder Haarmann gespielt habe, musste ich ja auch keine Missetäter studieren. Die Werbeszene ist mir aber bekannt. Ich kenne diese Atmosphäre. Da sind die Kunden, die Werbefritzen und die Darsteller, und es herrscht immer eine gewisse Nervosität.
Was ist das Faszinierende an diesem Kaminsky, den Sie verkörpern?
Er hat seine Seele zu oft und zu lange verkauft, aber als er diesen jungen Wilden kennenlernt, beschliesst er auszubrechen.
Haben Sie Ihre Seele auch schon verkauft?
Nein, ich habe das glaube ich zumindest immer in hochwertigen Produktionen mitgewirkt.
Und die Werbespots, in denen Sie gespielt haben waren das auch "hochwertige Produktionen"?
Wenn man es von der Herausforderung her betrachtet: ja. Denn man darf sich keine Schlenker erlauben. Der Kunde muss in 30, 45 oder manchmal nur 15 Sekunden so eingewickelt werden, dass er sagt: "Das Produkt kauf ich!". Das ist ziemlich schwer. Und die Werber haben fixe Storyboards, daran gibt es nichts zu rütteln, Ich probiere aber trotzdem immer, auch meine Ideen einzubringen.
Die da wären?
Ich versuche es immer so humorvoll wie möglich zu machen. Denn ich denke, dass Humor am besten verkauft deshalb gefallen mir auch die humorvollen Werbespots am besten.
