19.05.2023

Rod Kommunikation

«Schauen Sie nur, wie gut wir uns verstehen»

Generationenwechsel in der Agenturleitung: Alessandro Reintges und Tiffany Bottlang übernehmen bei Rod die Geschäftsführung. Sie folgen auf Regula Bührer Fecker, David Schärer und Pablo Koerfer. Die beiden neuen Chefs über Vorfreude, Verantwortung und Veränderungen.
Rod Kommunikation: «Schauen Sie nur, wie gut wir uns verstehen»
«Weil die Bedürfnisse unserer Kundschaft immer komplexer werden, beschäftigen wir uns intensiv mit der Agilität der Agentur»: Alessandro Reintges und Tiffany Bottlang, Managing Directors von Rod Kommunikation. (Bild: Ella Mettler)
von Christian Beck

Frau Bottlang, Sie sind schon lange bei Rod und übernehmen nun zusammen mit Alessandro Reintges die Geschäftsführung. Verspüren Sie Vorfreude oder eher Lampenfieber?
Tiffany Bottlang: Eine riesengrosse Vorfreude und einen genauso grossen Respekt vor den Aufgaben, die jetzt vor uns liegen. Und dann mischt sich da auch noch Dankbarkeit unter die Gefühle: Gegenüber unseren grossartigen Teams, unseren bisherigen Co-Leitern Jonas Brändli und Ondrej Maczko und natürlich gegenüber Regula, David und Pablo.

Sie folgen auf Regula Bührer Fecker, David Schärer und Pablo Koerfer (persoenlich.com berichtete). Herr Reintges, wie füllen Sie diese grossen Fussstapfen?
Alessandro Reintges: Die drei hinterlassen Fussstapfen, die man nicht einfach wieder füllen kann. Die Art, wie sie Rod in den letzten Jahren geführt haben, ist in jeder Hinsicht einzigartig. Jetzt ist es an uns, unsere eigenen Fussstapfen neben ihre zu setzen.

Was konnten Sie von Mitgründerin Regula Bührer Fecker lernen?
Reintges: Da weiss ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich glaube, wenn ich das auf eine Sache herunterbrechen müsste, dann wäre es: nicht lockerlassen. Und erst aufzuhören, wenn es wirklich gut ist. Das gilt für kreative Prozesse, aber auch für vermeintlich schwierige zwischenmenschliche Situationen, die eine offene Aussprache benötigen. Egal, ob mit Kundinnen und Kunden oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – Regi geht dahin, wo sich andere längst weggeduckt hätten. Dabei immer freundlich, ehrlich und fair zu sein, das habe ich mir sicher von ihr abgeschaut.

«David ist ein absolutes Phänomen»

Und was haben Sie sich von Mitgründer David Schärer abgeschaut?
Bottlang: David ist ein absolutes Phänomen. Es gibt wohl niemanden, der sich so mühelos zwischen Punks und Bundesrätinnen und Bundesräten hin- und herbewegt. Weil er ein wahrhaftiges Interesse an allen Menschen hat. Und sie somit auch an ihm. Dieses Interesse, diese Neugierde hat er uns bei Rod mit in die Wiege gelegt.

Reintges: Er ist ausserdem sehr grosszügig. Er teilt gerne. Und wer so viel gibt, bekommt auch viel zurück. Das sollte man sich merken.

Und was konnten Ihre bisherigen Chefs von Ihnen lernen?
Bottlang: Das wäre natürlich interessant, von ihnen zu hören. Grundsätzlich herrscht bei Rod aber eine Kultur, in der alle von allen lernen, weil sich alle auf Augenhöhe begegnen. Ganz egal, ob Praktikantin, Praktikant oder Mitglied der Geschäftsleitung.

Reintges: Ich habe Pablo früher oft in Sachen Sneaker-Auswahl beraten. Er hat sich aber mittlerweile von meinem Kleidungsstil emanzipiert.

Wurde dieser Generationenwechsel bei Rod nötig?
Reintges: Nein, nötig war der Wechsel nicht. Jedenfalls nicht für Rod als Agentur zum jetzigen Zeitpunkt. Für Regi, David und Pablo persönlich aber offensichtlich schon. Es passt zu ihnen, dass sie diesen Schritt jetzt eingeleitet haben, bevor er für Rod nötig wurde.

Welches sind die Vorteile, wenn nun Jüngere das Ruder übernehmen?
Bottlang: Es ist ja nun bei Weitem nicht so, als gehörten Regi, David und Pablo plötzlich zum alten Eisen. Und andersrum sind wir beide nicht frisch aus der Schule. Aber klar, wir sind sicherlich näher dran, wenn es um die sozialen Medien und die Lebensrealitäten des weitestgehend jungen Teams oder unserer jüngeren Zielgruppen geht. Auf Davids erstes privates TikTok warten wir alle noch sehnsüchtig.

Frau Bottlang, Sie waren zuvor Co-Leiterin Beratung. Was reizt Sie an der neuen Herausforderung?
Bottlang: Ich kann die Frage vielleicht besser beantworten, indem ich Ihnen verrate, was mich gar nicht reizt: Stillstand. Ich habe grossen Spass daran, mich den immer wieder neuen Anforderungen unserer Zeit und unserer Kundinnen und Kunden zu stellen und gemeinsam mit dem Team zu meistern.

«Mir liegen vor allen Dingen die Menschen am Herzen»

Und Sie, Herr Reintges, waren Co-Leiter Kreation. Die gleiche Frage an Sie: Was reizt Sie an der neuen Herausforderung?
Reintges: Mir liegen vor allen Dingen die Menschen am Herzen. Bisher hatte ich bei Rod die Verantwortung dafür, den Kreativen an der Bürglistrasse einen guten Ort zum Arbeiten zu ermöglichen. In Zukunft werde ich meinen Blick diesbezüglich auf die gesamte Agentur ausweiten. Weil ich fest daran glaube, dass in einem exzellenten Arbeitsklima die besten Arbeiten entstehen. Das ist mit Sicherheit ein Grund für den bemerkenswerten Lauf der Agentur in den letzten Monaten mit einer positiven Pitchquote von rund 90 Prozent.

Warum werden Sie zwei als Co-Geschäftsführungs-Duo funktionieren?
Bottlang: Wir arbeiten nun schon seit sechs Jahren eng zusammen und haben unzählige Projekte erfolgreich miteinander umgesetzt, zuletzt die Private-Banking-Kampagne der Zürcher Kantonalbank. Und die eine oder andere Auseinandersetzung haben wir auch schon überstanden. Wir ticken in vielen Belangen völlig unterschiedlich und in den richtigen Belangen genau gleich.

Reintges: Ich stimme bei allem zu. Schauen Sie nur, wie gut wir uns verstehen.

Frau Bottlang, was für ein Chef ist Ihr Kollege Alessandro Reintges?
Bottlang: Ihm liegt viel daran, dass sich die Mitarbeitenden in seinem Team entwickeln können. Persönlich und fachlich. Ausserdem kenne ich niemanden, der charmanter kritisiert – sodass sich niemand persönlich angegriffen fühlt, aber alle gemeinsam weiterkommen.

Und was für eine Chefin ist Tiffany Bottlang?
Reintges: Sie ist für mich die perfekte Mischung aus Empathie und klarer Ansage. Sie hört zu, fühlt mit, analysiert und trifft dann eine Entscheidung, hinter der sie stehen kann. Sie hat eine No-Bullshit-Attitüde, die ich schon an ihr bewundert habe, als sie noch keine Chefin war – und genau das macht sie heute zu so einer guten Chefin.

«Auch intern wird es einige positive Veränderungen geben»

Sie sind schon seit mehreren Jahren für Rod tätig. Was wollen Sie in Ihren neuen Rollen nun ändern?
Bottlang: Wir haben viel vor. Zusammen mit dem Team Farner bieten wir unseren Kundinnen und Kunden heute schon die gesamte Klaviatur der Kommunikation an. Trotzdem wollen wir uns zum Beispiel in den Bereichen Social Media und Content noch zusätzlich verstärken. Um weiterhin unserem Claim «A bigger Bang for the Buck» gerecht zu werden, gilt es, ständig auf Marktveränderungen und neue Trends zu reagieren. Und weil die Bedürfnisse unserer Kundschaft immer komplexer werden, beschäftigen wir uns intensiv mit der Agilität der Agentur.

Reintges: Auch intern wird es einige positive Veränderungen geben. Die verraten wir aber lieber erst unseren Teams, bevor wir sie hier öffentlich machen.

Regula Bührer Fecker, David Schärer und Pablo Koerfer stehen Ihnen im Verwaltungsrat weiterhin strategisch zur Verfügung. Sind Sie froh darum? Oder haben Sie Angst, dass sie sich zu stark ins Tagesgeschäft einmischen?
Bottlang: Darum sind wir sehr froh. Die drei haben uns auch in den letzten Jahren schon alle Freiheiten im Führen unserer Teams und der Bewältigung des Tagesgeschäfts gelassen. Es ist trotzdem ein gutes Gefühl zu wissen, dass wir den kommenden Weg nicht allein gehen müssen.

Herr Reintges, das Team nennt Sie «Pukki». Woher kommt der Spitzname?
Reintges: Der kommt aus Finnland. Neben meinem Hauptberuf habe ich immer mal wieder als DJ und Veranstalter gearbeitet. Dort brauchte ich vor vielen Jahren einen Künstlernamen. Und den habe ich mir vom finnischen Fussballspieler Teemu Pukki geliehen, der mal bei meinem Lieblingsverein Schalke 04 gespielt hat.

Welchen Spitznamen verleihen Sie Ihrer Kollegin Tiffany Bottlang?
Reintges: Tiffany wird von mir schon immer Tiffy genannt. Wir haben aber neu auch einen Spitznamen, der Tiffany und Pukki verbindet: #tikki.



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