06.04.2004

Jelmoli

2003 zum ersten Mal mit über 100 Mio. Fr. Gewinn

Konzernchef Leumann verlässt das Unternehmen

Der Detailhandels- und Immobilienkonzern Jelmoli hat 2003 weiter zulegen können -- trotz des rauen Konsumklimas. Der Gewinn stieg um 12.5 Prozent auf 101.6 Mio. Franken. "Zum ersten Mal in der über hundertjährigen Firmengeschichte haben wir damit die Hundert-Millionen-Marke überschritten", sagte Verwaltungsratspräsident Walter Fust am Dienstag vor den Medien in Zürich.

Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte um 9.3 Prozent auf 190.0 Mio. Franken. Der Verwaltungsrat schlägt eine unveränderte Dividende von 32 Fr. pro Inhaberaktie vor. Jelmoli habe seine Ziele übertroffen, obwohl das Marktumfeld markant schwieriger gewesen sei als erwartet, sagte Fust. Konzernleiter Peter Leumann sprach gar von einer "katastrophalen" Konsumentenstimmung.

Markante Erholung im März

Der Detailhandelsumsatz stieg um 0.7 Prozent auf 1.087 Mrd. Franken. Inzwischen habe sich die Situation zwar etwas verbessert, sagte Leumann. Der Monat März sei sogar "signifikant besser" ausgefallen. Insgesamt bleibe die Lage aber "labil und anfällig für schlechte Nachrichten".

Die Dipl. Ing. Fust AG (Elektrohaushalt, Unterhaltungselektronik sowie Küche und Bad-Renovationen) legte im vergangenen Jahr zu. Der Verlust des Sorgenkinds Portable Shop konnte reduziert werden. Das Problem beim Portable Shop, der inzwischen Fust einverleibt wurde, sei "nachhaltig behoben", sagte Leumann. Im laufenden Jahr solle die Gewinnschwelle erreicht werden.

Wachstum in Aussicht

Insgesamt wurde im Detailhandel ein Betriebsgewinn (EBIT) von 29.5 (Vorjahr: 8.4) Mio. Fr. erwirtschaftet. Für 2004 stellte Leumann ein weiteres Wachstum in Aussicht, obschon der Markttrend in die andere Richtung weise. Weiter zulegen will Jelmoli auch im Immobilien-Geschäft. Letztes Jahr stiegen die gesamten Mieterlöse um 17.0 Prozent auf 112.4 Mio. Franken. Dies ist indes neu eröffneten Liegenschaften zu verdanken. Auf vergleichbarer Basis gingen die Erlöse um 1.3 Prozent zurück. Im Immobilien-Geschäft machte Jelmoli einen Betriebsgewinn von 168.3 (176.6) Mio. Franken. Das Immobilienportfolio erreichte einen Wert von 2.163 (1.995) Mrd. Franken.

Keine Aufsplittung geplant

Jelmoli ist laut Leumann auf Kurs, der Zeitpunkt für seinen Rücktritt daher gut. "Beim Schreiben des Geschäftsberichts habe ich mich entschieden, meinen schon lange gehegten Traum einer Frühpensionierung jetzt zu verwirklichen", sagte der 52-Jährige. Nach zwölf Jahren bei Jelmoli -- zunächst als Finanz-, ab 1996 als Konzernchef -- wolle er sich beruflich neu orientieren. Leumann tritt auch aus dem Verwaltungsrat zurück. Die Konzernleitung wird nun durch den Verwaltungsratsausschuss wahrgenommen.


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