18.10.2002

Dachmarkenkampagne läutet den angestrebten Imagewechsel von Cablecom ein

Finanzielle Schwierigkeiten und unzufriedene Kunden belasten das Image der Cablecom. Jetzt will sich das Unternehmen neu positionieren. Ein Logo wurde gefunden, und diesen Sonntag ist eine schweizweite Kampagne angelaufen, die Cablecom neu als Marke bewirbt. Für die Dachmarkenkampagne zeichnet McCann-Erickson Schweiz verantwortlich. "persoenlich.com" sprach mit Jude Blake (Bild), die seit Dezember Chief Marketing Officer der Cablecom ist. Das Interview:
Dachmarkenkampagne läutet den angestrebten Imagewechsel von Cablecom ein

Was ist die neue Cablecom: ein Fernsehanbieter mit Internetangebot oder ein Telecomunternehmen?

Die Cablecom entwickelt sich zurzeit von der Anbieterin von TV via Kabel zur führenden Multimedia-Anbieterin via Kabel der Schweiz. Sie stellt Privat- und Geschäftskunden Verbindungen mit der ganzen Welt zur Verfügung. Cablecom bietet Kommunikation, Unterhaltung und Information aus einer Hand.

Ihr neues Logo soll eine Brücke darstellen ? ich kann sie nicht erkennen...

Unser Logo nimmt mit einiger künstlerischer Freiheit den Gedanken auf, dass wir die Welten unserer Kunden verbinden, zum Beispiel Familie, Freunde, Geschäft, Hobbys, Sport und Unterhaltung. Das Logo stellt deshalb eine Brücke zwischen zwei Weltkugeln dar und wurde auf der Basis der neu definierten Werte unseres Unternehmens erstellt. Menschlichkeit und Dynamik/Veränderung spielen dabei eine grosse Rolle, weshalb eine organische Form verwendet wurde.

Mit Internetzugang und Telefonie wollen Sie der Swisscom Marktanteile abgraben, Ihr "Pay-per-View"-Angebot ist ein Angriff auf den Teleclub. Wie positionieren Sie den Brand gegenüber der Konkurrenz?

Grundsätzlich gilt, dass der Kunde entscheidet! Wir sind aber der einzige und unabhängige Anbieter, der alle drei Services ? TV-, Sprach- und Datenprodukte ? aus einer Hand anbietet. Mit Hispeed Internet ? bereits über 100'000 Kunden und ungebrochen grosses Wachstumspotenzial ? und dem künftigen Digital-Phone-Angebot sind wir die einzige echte Alternative zur Swisscom. Das im September lancierte Cablecom Digital Cinema wiederum stösst in ein komplett neues Angebotsfeld des "Pay-per View"-Marktes und macht die Vision des "Kinos nach Mass zu Hause" zur Wirklichkeit ? und das ohne Grundgebühr.

Die finanziellen Nöte der britischen Muttergesellschaft NTL haben auch der Cablecom geschadet. Bereits wurde Ihnen der Konkurs für den kommenden Mai prophezeit. Mit welcher Strategie reagieren Sie auf den Imageverlust?

Im Zentrum unserer Anstrengungen steht der Kunde und seine Zufriedenheit mit den innovativen Produkten aus dem Hause Cablecom. Wir sind überzeugt, dass sich diese Strategie weiterhin auszahlen wird. Es zeichnet sich ab, dass 2002 das operativ erfolgreichste Jahr für Cablecom wird. Zurzeit laufen Verhandlungen mit Kapitalgebern.

Einige Kunden sind verärgert: Verschiebung einzelner Sender auf die digitale Plattform, technische Schwierigkeiten in Laufenburg, Gebührenerhöhung... Hinzu kommen die Verzögerungen bei der Einführung der digitalen Telefonie. Wie begegnen Sie diesen Herausforderungen?

Es ist uns wichtig, einen intensiven Dialog mit unseren Kunden, deren Zufriedenheit an erster Stellt steht, zu pflegen. So führen wir laufend Befragungen durch, deren Erkenntnisse in die Entwicklung unserer Angebote einfliessen. Die Reaktionen einer Mehrheit zeigen, dass die Zufriedenheit mit der Cablecom und ihrer Servicequalität kontinuierlich wächst.

(Interview: Alain Egli).


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