28.05.2003

Raclette AOC-Dossier

Grabenkrieg um Registrierung entbrannt

Ko-Existenz von Schweizer und Walliser Raclette-Käse bedroht.

Die AOC-Registrierung (geschützte Herkunftsbezeichnung) von Raclette-Käse spaltet Walliser und Nichtwalliser Käseproduzenten. Ein Mediator soll nun Bewegung in die blockierte Angelegenheit bringen. Eine solche Lösung habe sich bereits beim Greyerzer AOC-Dossier bewährt, sagte Manfred Böbner, Präsident von Raclette Schweiz am Mittwoch der Nachrichtenagentur sda.

Die AOC-Registierung für Raclette-Käse war am 15. November 2001 auf Verlangen der Walliser Milchproduzenten (FLV) publiziert worden. Unter den rund 50 Beschwerdeführern, die dagegen Sturm liefen, ist auch Raclette Schweiz, die 95 Prozent der Schweizer Raclette-Käseproduzenten vereinigt. Die Streithähne haben sich bislang nie an einen Verhandlungstisch gesetzt. Es fanden einzig einige Einzelgespräche statt, die Parteien hielten aber an ihren Positionen fest.

Raclette Schweiz habe kein Entgegenkommen gezeigt, erklärte FLV-Direktor Alphonse Jacquier. Man stehe einer regionalen AOC "Walliser Raclette" positiv gegenüber, kontert Böbner. Der Ball liege nun bei den Wallisern. Diese wollen aber unbedingt den Begriff "Raclette" für sich in Anspruch nehmen, der einen Käse von Walliser Herkunft schützen soll. Die FLV will sich damit gegen eine "Banalisierung" eines Produktes wehren, das "irgendjemand in der Schweiz produzieren kann", wie Jacquier weiter sagte. Oft handle es sich dabei um industrielle Produkte aus pasteurisierter Milch. Das Originalrezept sehe aber die Verwendung von Rohmilch vor.


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