13.10.2004

Weltweite Wettbewerbsfähigkeit

Schweiz rutscht auf Rang 8 ab

An der Spitze liegt erneut Finnland.

Die Schweiz hat laut einer Studie des WEF erneut an Wettbewerbsfähigkeit eingebüsst. Sie ist vom siebten auf den achten Rang abgerutscht. Finnland wurde zum zweiten Mal in Folge zum wettbewerbsstärksten Land erkoren. Auf Platz zwei folgen die USA, gefolgt von Schweden, Taiwan, Dänemark und Norwegen, wie es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des World Economic Forum (WEF) heisst.

Obwohl die Schweiz schon im vergangenen Jahr Plätze verloren hat, kommt die Schweiz mit dem achten von immerhin 104 Rängen unter die Top-Ten. Gute Noten erhält die Schweiz beim Kreditrating des Landes. Dagegen bemängelten die Befragten die "Ineffizienz der Schweizer Bürokratie und das restriktive Arbeitsrecht", heisst es.

Die ineffiziente Bürokratie wird von rund 17 Prozent der Befragten als Problem genannt, rund 16 Prozent nannten den Zugang zum Kapitalmarkt als Hemmnisfaktor und gut 14 Prozent beklagen sich über das Arbeitsrecht. Über zehn Prozent der Befragten erachten zudem die Steuern sowie die Ausbildung der Arbeitskräfte als problematisch. Dagegen werden in der Schweiz kaum Probleme wie Korruption und Kriminalität sowie politische Instabilität und die Inflation gesehen.

Nordische Staaten top

Finnland erzielte den ersten Platz für die makroökonomischen Rahmenbedingungen und die Qualität seiner öffentlichen Institutionen. Darüber hinaus verfüge der private Sektor über Innovationskraft und die Fähigkeit, immer neue Technologien zu entwicklen. Mit Finnland, Schweden, Dänemark, Norwegen und Island reihen sich wiederum alle nordischen Länder unter die ersten zehn global führenden Nationen ein. Norwegen habe dabei den grössten Sprung nach vorne gemacht: Von Rang 9 auf Rang 6.

Bei den USA auf dem 2. Platz stünden der "technologischen Überlegenheit" schwächere Bewertungen in den Bereichen öffentliche Institutionen und makroökonomisches Umfeld gegenüber.

Italien abgerutscht

In Europa ist der Sinkflug Italiens augenfällig: Der südliche Nachbar hat sich von Rang 26 auf Rang 47 verschlechtert. Italien liegt damit noch hinter den Beitrittsstaaten. Italiens abnehmende Performance erstrecke sich auf alle Bereiche, doch besonders markant sei die Verschlechterung bei der Qualität der öffentlichen Institutionen.

Japan sei mit einer Verbesserung von Platz 21 auf Platz 9 in die Top-Ten vorgestossen. China auf Platz 46 hat sich gegenüber dem Vorjahr kaum bewegt. Mit wenigen Ausnahmen haben die Volkswirtschaften Lateinamerikas an Wettbewerbsfähigkeit eingebüsst. Chile auf Rang 22 sei mit Abstand das wettbewerbsfähigste Land in Lateinamerika, gefolgt von Mexico auf Rang 48.

Zimbabwe als Schlusslicht

Die meisten Länder Afrikas südlich der Sahara sind in der zweiten Tableauhälfte klassiert. Die Ausnahme bildet dabei Südafrika auf Platz 41. Am Ende der Rangliste steht Zimbabwe. Von den 104 bewerteten Ländern weist es die schlechtesten Noten bezüglich Inflation, Bonität, Zustand des Bankensystems, Kosten der Landwirtschaftspolitik, Verlust von intellektuellem Kapital und Pressefreiheit auf.


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