17.05.2021

GFK Switzerland

Schweizer Home & Living Markt 2020 im Aufwind

GFK blickt auf die Entwicklungen im Schweizer Home&Living- und Fashionmarkt 2020 und wagt einen Ausblick für 2021. Mit einem Umsatzausbau von 4,6 Prozent erwirtschaftete der Home & Living Markt einen Jahresumsatz von 5,48 Milliarden Franken.
GFK Switzerland: Schweizer Home & Living Markt 2020 im Aufwind
Im Gegensatz dazu verzeichnete der Fashionmarkt 2020 erneut starke Einbussen und litt am stärksten von allen Märkten. (Bild: pixabay)

Mit einem stabilen Vorjahr als Vorlage war der Home & Living Markt 2020 trotz Corona einer der Gewinner im Schweizer Detailhandel. Mit einem Umsatzausbau von 4.6 Prozent erwirtschaftete der Markt einen Jahresumsatz von 5,48 Milliarden Franken. So schreibt GFK in einer Mitteilung vom Montag.

Der Markt steht weiterhin verschiedenen Veränderungen gegenüber, so verschwand Interio im September 2020 vom Schweizer Markt, während Mömax – eine Kette der XXXLutz Gruppe – seit August 2020 sechs Verkaufsstellen inklusiv Online-Shop eröffnet hat.

Insgesamt hatten Onlineshops und -marktplätze sicherlich die bessere Ausgangslage im vergangenen Jahr. Online-Marktplätze – aus der Schweiz, zum Beispiel Galaxus, aber auch ausländische wie Amazon oder Alibaba – gewinnen weiterhin an Wichtigkeit im Markt und erweitern ihr Home & Living Sortiment fortlaufend. Trotzdem gibt es weiterhin keinen grossen Pureplayer fürs gesamte Home & Living Sortiment in der Schweiz.

Insgesamt betrug der Online-Anteil 2020 15 Prozent; dies entspricht einem Wachstum von über 70 Prozent. Es wird erwartet, dass dieser Anteil 2021 nochmals ansteigt.

Neben verschiedenen innovativen Ansätzen, um die Konsumenten trotz Lockdown zu erreichen, kam dem Markt sicher zugute, dass aufgrund des «at Home»-Trends das Zuhause fürs Homeoffice ausgerüstet oder insgesamt das Daheim neu gestaltet wurde.

Das Thema Auslandeinkäufe hat sich 2020 vorwiegend auf den Online-Bereich beschränkt und wird als weiterhin stabil eingeschätzt. Bereits bestehende Trends haben sich verstärkt. So konnten beispielsweise die Garten- und DIY-Zentren, welche bereits in den letzten Jahren in einzelnen Kategorien an Wichtigkeit gewonnen haben, von den verkürzten Lockdown-Regelungen profitieren. Und auch die Foodretailer haben in wichtigen Teilsortimenten, wie Haushaltswaren, aufgrund weniger strikter Regelungen profitiert.

Der Fashionmarkt verlor stark

Im Gegensatz zum Home & Living Markt verzeichnete der Fashionmarkt 2020 erneut starke Einbussen und litt am stärksten von allen Märkten. Es wurde ein Totalvolumen von 6,85 Milliarden Franken erreicht. Dies entspricht einem Umsatzverlust von 1,34 Milliarden Franken gegenüber dem Vorjahr. Neben bisherigen negativen Einflüssen auf den Markt wie Auslandseinkäufen, Preisdruck sowie eine Verschiebung der allgemeinen Ausgaben, wurde die Lage durch die Pandemie nun noch erschwert. Das Leben findet seit über einem Jahr hauptsächlich zu Hause statt – Work at Home und die nicht stattfindenden saisonalen Events hatten eine zusätzliche negative Auswirkung auf die Branche.

Nach wie vor wird im Bereich Damen doppelt so viel Umsatz realisiert wie mit Herren Fashion. Beide Bereiche haben stark an Umsatz eingebüsst, während der Bereich Kinder am wenigsten Umsatz verlor (-7.6%).

Die Pandemie hat dem Onlinegeschäft nochmals einen starken Schub verliehen. Fast ein Drittel des Umsatzes wurde online generiert. Händler, die bereits vor der Pandemie über einen eigenen Onlineshop oder eine Online-Kooperation verfügten, hatten 2020 massive Vorteile. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Haltung der Konsumenten gegenüber Onlinekäufen grundsätzlich verändert hat und der Onlineumsatz – auch aufgrund der anhaltenden Situation – 2021 erneut wachsen wird.

Der internationale Einfluss durch neue Konzepteinführungen war auch 2020 weiterhin ein Thema. Weiter werden neue Wege gegangen, um den Konsumenten ein ganzheitliches Erlebnis zu bieten. Sortimentserweiterungen in komplementäre Bereiche wie Beauty und Papeterie oder auch Fokus auf individuellen Kundenservice, um ein paar Beispiele zu nennen.

Ausblick 2021

Trotz des erneuten Lockdowns ab 18. Januar ist der Home & Living Markt gut ins neue Jahr gestartet. Der Fashionmarkt hatte erneut einen schwierigen Start. Es wird davon ausgegangen, dass sich der Fashionmarkt dennoch wieder etwas erholt, insofern sich die Pandemie-Lage weiterhin verbessert und es keinen erneuten Lockdown geben wird.

Da die nächsten Monate wegen des Lockdowns nicht mit dem Vorjahr vergleichbar sind, wird erst nach Mitte des Jahres ein erster verlässlicher Trend erkennbar sein. (pd/lol)



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