07.01.2004

Sieben von zehn CEOs denken ans Aufhören

CEOs ziehen am Jahreswechsel Bilanz. Sieben von zehn denken dabei daran, den Job an den Nagel zu hängen. Das Ergebnis einer neuen Studie von Burson-Marsteller zur Reputation von CEOs zeigt weiter: 35 Prozent der leitenden Angestellten würden eine CEO-Position ablehnen.
Sieben von zehn CEOs denken ans Aufhören

Die neue Studie von Burson-Marsteller zur Reputation von CEOs hat ergeben, dass eine grosse Zahl von CEOs und leitenden Angestellten die Position des Chief Executive meiden. Der kürzlich in den USA durchgeführten Studie "Building CEO Capital" zufolge haben 73 Prozent der CEOs schon ans Aufhören gedacht. Dies ist ein Anstieg von 35 Prozent gegenüber der im Jahr 2000 durchgeführten Umfrage vor verschiedenen weltweiten Unternehmensskandalen.

Nicht nur CEOs haben Bedenken, den Weg ins Chefbüro einzuschlagen. Über ein Drittel (35 Prozent) der befragten leitenden Angestellten antwortete auf die Frage, ob sie heute gern CEO würden, dass sie das Angebot ablehnen würden. Obwohl die Abneigung, den Chefsessel im Unternehmen zu besetzen, im Vergleich zu vor einem Jahr (54 Prozent), als die Wirtschaft weltweit von Unternehmensskandalen erschüttert wurde, deutlich zurückgegangen ist, ist sie immer noch höher als vor zwei Jahren (27 Prozent).

Verschiede Faktoren prägen heutzutage die Unlust, CEO zu werden:

CEOs stehen unter dem grossen Druck, den Forderungen von Interessenvertretern in immer kürzerer Zeit nachzukommen. Bei den von Burson-Marsteller in verschiedenen Ländern durchgeführten CEO-Reputations-Untersuchungen berichten Entscheidungsträger, dass neue CEOs wenig Zeit haben, sich zu bewähren; sie haben rund neun Monate Zeit, das Vertrauen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und eine strategische Vision zu entwickeln, und 14 Monate, um die Versprechen der ersten 100 Tage einzulösen. Gemäss der Schweizer Studie aus dem Jahr 2002 erwarten insbesondere Finanzanalysten sowie CEOs selbst rasche Ergebnisse.

- CEOs arbeiten in einer Atmosphäre, in der sie alles "beweisen" müssen. Die neue Untersuchung ergab, dass von erfolgreichen CEOs erwartet wird, dass sie 60 Prozent ihrer Zeit für die Ausführung und 40 Prozent für strategische Visionen aufwenden. Die Schweizer Studie aus dem Jahr 2002 hebt insbesondere drei Faktoren hervor, die zum guten Ruf eines CEOs beitragen: Glaubwürdigkeit, eine gute Strategie- und Zielvermittlung sowie die Fähigkeit, Krisen zu managen. Die gleiche Studie kommt auch zum Schluss, dass es rund 40 Prozent der Befragten eher als Risiko erachten, dass CEOs heute eng mit dem Unternehmen in Verbindung gebracht werden.

- CEOs sorgen sich besonders um den Wettbewerb (86 Prozent), das Wachstum (81 Prozent) und den steigenden Shareholder Value (80 Prozent). Diese Anforderungen bedingen bei CEOs komplexere Fähigkeiten als noch vor zwei Jahren.

Die Studie Building CEO Capital


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