Migros hat eine neue Guetzli-Sorte lanciert: «Créa d'Or Herzli». Dafür werden dieser Tage 100 Personen gesucht, die die Neukreation kostenlos testen wollen. «Unsere neuen Butterherzli sind eine raffinierte Schweizer Biscuit-Kreation, die jeden Moment zu einem ganz besonderen Genuss machen», heisst es auf dem Migros-Portal Migipedia.
Anna Hug, Mitinhaberin und Co-Geschäftsleiterin Märkte bei Hug, hat die Migros-Guetzli bereits getestet. Sie bezeichnet die Migros-Eigenmarke «Créa d'Or Herzli» als eine Produktkopie des «Wernli Butterherzlis». Gegenüber persoenlich.com findet sie deutliche Worte: «Sie ist sensorisch und optisch schlecht umgesetzt.»
Dies brachte die Firma Hug nun auf Social Media zum Ausdruck. Kurzerhand kopierte sie eine in diesem Frühling lancierte Migros-Kampagne. In dieser stellte die Agentur Wirz Migros-Produkte den Pendants von Markenherstellern gegenüber – mit dem Fazit: Die Produkte der Migros seien ebenso gut, nur günstiger (persoenlich.com berichtete). Hug kehrte den Spiess nun um und bildete «Créa d'Or Herzli» mit dem Text «Het mer gern» ab. Daneben das Original von Wernli mit dem Text «Het mer meh gernli».
Mitinhaberin Anna Hug sagte am Samstag auf Anfrage: «Wir sind in der Schweizer Handelslandschaft mit einem enorm hohen Eigenmarken-Anteil konfrontiert, im internationalen Vergleich überdurchschnittlich. Wir möchten dies bewusst machen.» Dennoch lege die Marke Wernli im Schweizer Markt mit zweistelligem Wachstum zu. Das Butterherzli sei ein langjähriger Klassiker im Sortiment von Hug. Und auf LinkedIn schrieb Anna Hug unter dem vielfach gelobten Post: «Unser Wernli Butterherzli ist um 3 M besser.»
Die Migros reagierte am Sonntag nach einer Anfrage von persoenlich.com. «Es freut uns, dass unsere Werbekampagne als Inspirationsquelle diente», so Mediensprecher Tristan Cerf. «Konkurrenz belebt das Geschäft – das gilt auch für die Knusprigkeit und den Geschmack der Biscuits. Egal, ob ‹Butterherzli› oder ‹Herzli›: Hauptsache, es ist lecker und zaubert ein glückliches Lächeln auf jedes Gesicht.» Vor allem aber nehme man Anna Hugs Kritik als Ansporn, die Rezeptur zu optimieren.
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