27.11.2000

Trends im Schweizer Sponsoring

Studie belegt u.a. geringe Sponsoren-Beachtung für Expo 02.

Sponsoring-Budgets in der Schweiz steigen bei 69 Prozent der Unternehmen! Wer wird davon profitieren? Auskunft gibt die Studie: "Trends im Sponsoring Schweiz", an der die Expo 02 allerdings wohl sehr wenig Freude haben wird, denn die sponsoringtreibenden Unternehmen bekennen nur ein sehr mässiges Interesse an diesem Grossanlass. Gesponsert durch die CREDIT SUISSE und die Helvetia Versicherung hat das GfS-Forschungsinstitut in Zusammenarbeit mit der ESB Europäische Sponsoring-Börse die Schweizer Unternehmen nach den Zukunftsperspektiven im Sponsoring befragt.

Die vorliegende Studie wurde zum vierten Mal durchgeführt, nämlich 1994, 96, 98 und 2000. In der Untersuchung wurden Klein-, Mittel- und Grossunternehmen berücksichtigt. Die Beteiligung grosser Unternehmen überwiegt in der diesjährigen Studie. 85 Prozent der teilnehmenden Firmen geben mehr als 100'000 Franken für Sponsoring aus, 30 Prozent gar mehr als 500'000 Franken. Der Anteil der kleinen Sponsoren ist entsprechend gering. Insgesamt stieg das deklarierte Sponsoring-Volumen von 100 Mio. im Jahr 96, auf sage und schreibe 185 Mio. Franken im Jahr 98, und 190 Mio. Franken in der 2000er Befragung.

Wer sind die Sieger und Verlierer? Nach wie vor profitieren die Trendsportarten wie auch Golf und Polo. Allerdings hat der Sport seine absolute Mehrheit im Sponsoring-Mix verloren. Erstmals weniger als 50 Prozent der (steigenden) Budgets fliessen in den Sport. Der neue Bereich Websponsoring wird weniger stark beachtet als die Sponsoringdisziplin "Event-Marketing". Kultursponsoring, Sozial- und Umweltsponsoring sowie das Mediensponsoring muss man differenziert betrachten. Zuwächse und Abgänge heben sich teilweise auf.

Die Ergebnisse sind gegliedert nach Unternehmensgrösse und Branche. Spezielle Auswertungen gibt es für die Sportarten Fussball, Eishockey, Rad, Leichtathletik, Ski, Tennis, Handball, Volleyball, Reiten, Golf/Polo, Motorsport, Formel 1, Segeln, Schach/Bridge und Trendsport. Neben dem Sozio-, Öko- und Mediensponsoring wurden die Kultursparten klassische Musik, Rock/Pop, Filmfestivals, Bildende Kunst, Bühnenkunst, Literatur, Künstlersponsoring und neuerdings auch Web- und Eventsponsoring abgefragt. In detailierten Fragen untersucht die Studie Verbesserungspotentiale. Die Sponsoren nennen dazu viele Ansatzbereiche. Die Medienarbeit und die Akzeptanz der Sponsoring-Massnahmen bei Kunden sind die wichtigsten Bereiche. Man kann davon ausgehen, dass der Sponsoring-Franken längst noch nicht optimal eingesetzt wird.


Kommentar wird gesendet...

KOMMENTARE

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren