06.06.2018

Content Marketing Forum

Über Trends im Marketing ausgetauscht

Wie finde ich den richtigen Influencer? Wie setze ich AI ein? Was bringen Live Video oder Content Curation? Über diese Themen diskutierten die Teilnehmer am zweiten Partneranlass des Content Marketing Forums am Mittwoch im Cabaret Voltaire.
Content Marketing Forum: Über Trends im Marketing ausgetauscht
Der Norweger Stian Reinhartsen war Keynote-Speaker beim CMF-Partneranlass. (Bilder: Christian Dancker)

Ein Anlass «von Praktikern für Praktiker, von Profis für Profis» sollte der Partnerevent des Content Marketing Forums (CMF) sein, wie Daniel Kaczynski, Vorstand des Organisators CMF und Inhaber von Swisscontent, gegenüber persoenlich.com sagte. «Das Wichtigste ist, dass jeder einen praktischen Nutzen mitnehmen kann. Gleichzeitig wollen wir aber auch ein Get-together unter Kollegen in lockerem Umfeld schaffen.» Dafür bot das Cabaret Voltaire im Zürcher Niederdorf, wo alles «ein wenig imperfekt» ist – so Kaczynski – die passende Atmosphäre.

Kaczynski


Rund 40 Vertreter der CMF-Mitgliederagenturen und Partnerfirmen – darunter etwa Swisscontent, NZZ Content Solutions, Festland oder Swisscom – waren gekommen. Damit war der Anlass ausgebucht. Die Teilnehmer beschäftigten sich einen Nachmittag lang mit aktuellen Trends des Content Marketing. Die Themenfelder schienen auf den ersten Blick divers und weit entfernt, doch im Laufe des Nachmittags zeigten sich immer wieder Überschneidungspunkte.

Den Einstieg machte Stian Reinhartsen, CBO von Reinhartsen Media, der aus Norwegen eingeflogen wurde. Er präsentierte mehrere Cases seines Unternehmens, das erfolgreich im Social-Media-Marketing-Geschäft operiert. Dafür arbeitet das Unternehmen mit bekannten Personen – als Schauspieler oder Fotografen – und Produktsponsoren zusammen – immer geleitet von der Frage danach, was das Publikum will.

Reinhartsen


In den vier anschliessenden Breakout-Sessions konnten die Teilnehmer unter der Führung von Experten in die Themenbereiche Influencer Marketing, Artificial Intelligence (AI), Content Curation und Live Video eintauchen.

Mike Schwede, Digital-Marketing-Stratege und Mitgründer von Cooala, zeigte im Influencer-Themenblock auf, wie man den richtigen Content und die richtigen Personen zusammenbringt. Er erläuterte den Unterschied zwischen Influencern – die den Content selber produzieren – und Markenbotschaftern, oder zwischen Celebritys mit grosser Reichweite oder «Minfluencern», Mini-Influencern, die zwar beschränkte Reichweite, aber in ihrer Community einen umso höheren Impact haben. «Das entscheidenste bei der Wahl der Personen ist, dass das Publikum sich damit identifizieren kann», sagt Schwede, und tönt dabei ganz ähnlich wie zuvor Reinhartsen.

«Der Trend geht von Big Data zu Smart Data»

Auch Organisator Daniel Kaczynski schliesst sich an: «Eine der grossen Entwicklungen im Content Marketing ist in meinen Augen diejenige von Big Data zu Smart Data. Anders gesagt: Qualität gewinnt an Gewicht, zugunsten von Quantität.» Im Influencer Marketing heisse das, dass «Minfluencer» wichtiger werden als Bekanntheiten mit enormer Reichweite.

Schwede


Ein weiterer wichtiger Trend ist für Kaczynski AI. «Überall wird davon gesprochen, aber niemand weiss so recht, wie man es im Marketing nutzen soll», sagt er. Dem versuchte Jürg Stuker von Namics entgegenzuwirken. Er begann mit den «Basics» von AI und entschuldigte sich sogleich, dass sein Inputreferat «wie eine Mathestunde» wirke. Als Beispiele für angewandte AI im Marketing erwähnte er etwa AI generated Content, Chatbots oder Dynamic Pricing.

Stuker


Peter Hogenkamp, Inhaber von Scope Content, spricht über Content Curation. Eigentlich sei die Kuratierung im Medienbereich nichts Neues, so Hogenkamp. Er erinnerte einerseits an die lange Geschichte von Pressespiegeln, andererseits an Social-Media-Kanäle, die grösstenteils aus fremdem, «kuratiertem» Content bestehen. Die drei entscheidenden Schritte beim Kuratieren seien: Inhalte finden, einordnen und verteilen. Gerade das Einordnen habe im Zuge der Fake-News-Verbreitung enorm an Relevanz gewonnen.

Hogenkamp


Die vierte Breakout-Session dreht sich schliesslich ums Thema Live Video Content. Holger Koenig, Geschäftsführer von Koenigsfilm. «Schnell, authentisch und riskant» sei Live Content. Dem stimmten auch die Teilnehmenden mit Erfahrung zu. Riskant deshalb, da immer Unvorhergesehenes eintreten (und nicht rausgeschnitten werden) kann. Koenig relativierte den Nachteil mit der Bemerkung, dass immer die Sicht des Betrachters entscheidend sei: Was der Produzent als höchstpeinliche Panne empfindet, darüber lacht der Konsument oftmals herzhaft. Erste und wichtige Frage, die man sich stellen müsse: «Warum live und wen interessierts?», so Koenig.

Koenig


Organisator Kaczynski zeigte sich zufrieden mit dem Anlass. «Der Ort, die Gruppengrössen und die Stimmung ist gut – und es sind alle geblieben», sagt er. Ein genaues Fazit könne er allerdings erst nach der Erfolgsmessung ziehen, fügt der Marketingexperte an. Da seien vor allem die Teilnehmerfeedbacks entscheidend.


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