13.04.2004

Coop

Umsatz steigt doppelt so schnell wie der Gewinn

Nummer zwei im Schweizer Detailhandel spürt Preisdruck und Flaute.

Der zweitgrösste Schweizer Detailhandelskonzern Coop hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich: Der Gewinn stieg trotz Preisdruck und Konsumflaute um 3 Prozent auf 341 Mio. Franken. Dazu trug die Übernahme von EPA und Waro bei. Der Marktanteil legte zu.

Erstmals übertraf der Gruppen-Umsatz von Coop die Marke von 15 Mrd. Franken: Der konsolidierte Bruttoerlös stieg um 5.9 Prozent auf 15.4 Mrd. Franken, wie Coop-Chef Hansueli Loosli am Dienstag an der Jahresmedienkonferenz in Muttenz BL sagte. Doch auch ohne EPA und Waro habe der Detailhandelsumsatz der Gruppe um 1.6 Prozent zugelegt. Insgesamt nahm der Detailhandeslumsatz -- wie Anfang Januar berichtet -- um 6.5 Prozent auf 14.64 Mrd. Franken zu. Coop habe damit den Marktanteil 2003 von 15.8 auf 16.7 Prozent steigern können (Lebensmittel auf neu 23.0 Prozent, Gebrauchsgüter auf 10.7 Prozent).

Am meisten Marktanteile gewonnen

Coop habe damit den grössten Marktanteilsgewinn aller Schweizer Detailhandelsunternehmen erzielt, sagte Loosli. Das gesamte Schweizer Detailhandels-Marktvolumen bezifferte er auf 83.1 (Vorjahr: 83.2) Mrd. Franken. Zugelegt hat die Coop-Gruppe 2003 auch wieder beim Personal (+1.8 Prozent auf 40 528 Vollstellen) sowie den Verkaufsstellen (+26 auf 1513) und deren Fläche (+7.7 Prozent auf 1.46 Mio. Quadratmeter). Und 2004 wolle die Gruppe weitere 2 bis 2.5 Prozent Umsatz zulegen.

2003 war nicht einfach für Coop: Der Warenaufwand stieg stärker als der Umsatz, was Loosli mit Preissenkungen erklärte, und so sank die Marge. Coop konnte aber auch die Betriebskosten drücken. Zudem resultierte dank Fremdkapitalabbau und tiefen Zinsen ein um 70 Mio. Franken besseres Finanzergebnis.

Food-Konzerne zu teuer

Die Abschreibungen hob Coop um 58 Mio. auf 646 Mio. Franken an. So verbleib ein Betriebsergebnis (EBIT) von 531 Mio. Franken, 32 Mio. weniger als 2002. Doch unter dem Strich (nach Steuern und Drittanteilen) resultierte ein Jahresgewinn von 341 Mio. Franken, 10 Mio. mehr als im Vorjahr. Kräftig gewachsen sind die Umsätze der Marken Coop Naturplan, Coop Naturaline (mit Bio), Coop Oecoplan und Max Havelaar, dies um 15 Prozent auf 1.34 Mrd. Franken. Coop ist nach eigenen Angaben heute weltgrösster Verkäufer von Produkten aus fairem Handel sowie von Textilien aus sozial und ökologisch verträglicher Produktion.

Der Umsatz der Frischprodukte-Linie "Betty Bossi" legte fast 100 Mio. auf 360 Mio. Franken zu. Vorwürfe wegen hoher Preise konterte Beschaffungs-Leiter Jürg Peritz: Coop wolle nicht am billigsten, sondern am preiswertesten sein. Zu teuer sei die internationale Nahrungsmittelindustrie, wie deren Gewinne ja zeigten. Bei der Elektronik-Tochter Interdiscount sank der Umsatz um 5 Prozent auf 850 Mio. Franken; doch gleichzeitig steigen die Erträge. Die Coop-Vitality-Apotheken haben laut Loosli mit einer neuen, fokussierteren Strategie besser abgeschnitten.

Läden einheitlich länger öffnen


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