Herr Bürki, Ihre Bank kooperiert mit einem der traditionsreichsten Fussballvereine der Welt. Können Sie mit der Sportart überhaupt etwas anfangen?
Marc Bürki: Ich muss gestehen, ich habe mich zuvor nicht gross für Fussball interessiert. Als ich dann jedoch im Rahmen der Verhandlungen zum ersten Mal ein Heimspiel besuchte, war ich sofort begeistert. Es ist beeindruckend, mit welcher Leidenschaft die Fans hinter dem Verein stehen. Der Klub ist eine grosse Familie, nicht nur in England, sondern auf der ganzen Welt. Das hat mich schon sehr fasziniert.
Der Entscheid, mit Manchester United zusammenzuarbeiten, war also rein geschäftsorientiert und kam nicht aus der Affinität zum englischen Fussball zustande?
Ja, das ist richtig. Das Sponsoring des Formel-1-Teams Mercedes-Petronas war da schon eher eine Herzensangelegenheit und somit weniger businessorientiert. Heuer waren wir jedoch auf der Suche nach einem noch grösseren Publikum, um unsere Marke weltweit bekannt zu machen. Manchester United war unser Traumpartner, hier bekommen wir auch, wofür wir bezahlen.
Herr Arnold, warum sind Sie denn der Traumpartner für Swissquote?
Richard Arnold: Die Zeiten, als sich Sponsoren noch aus Liebe zu Manchester United für uns entschieden, sind definitiv vorbei. Es lag deshalb an uns, möglichen Partnern aufzuzeigen, was wir konkret bieten können. Dies war auch während den Gesprächen mit Swissquote der Fall. Zwischen drei und vier Milliarden Zuschauer verfolgen unsere Spiele jährlich am Fernseher, das entspricht den Einschaltquoten von einem Superbowl pro Woche. Auf der ganzen Welt hat unser Verein mehr als 650 Millionen Fans - die doppelte Einwohnerzahl der USA.
Ein Grossteil der Fans von Manchester United stammt gar nicht aus England selbst. Ist Ihnen der englische Markt gar nicht so wichtig, Herr Bürki?
Nein, unser Zielmarkt ist ganz klar Asien und der Nahe Osten. Wir betreiben auch Geschäftsstellen in Hongkong und Dubai. Da rund die Hälfte der Fans von Manchester United in Asien angesiedelt sind - 100 Millionen alleine in China - sehen wir in der Partnerschaft sehr grosses Potenzial.
Richard Arnold und Marc Bürki (v.l.) freuen sich auf die Partnerschaft.
Auf der Suche nach einem Partner im Devisenmarkt sind Sie gezielt auf Swissquote zugegangen. Was hat für die Schweizer Bank gesprochen?
Obwohl wir in völlig verschiedenen Geschäftsfeldern tätig sind, verbinden uns doch einige gemeinsame Werte. Herausheben möchte ich da das Teamwork und das Vertrauen zu den Angestellten, welches Voraussetzung für den Erfolg ist. Auf dem Papier hat uns der gute Ruf und das hohe Ansehen innerhalb des Bankensektors überzeugt. Daneben zeigt sich das Unternehmen sehr innovativ.
Nach der Kooperation mit der Uhrenmarke Hublot ist Swissquote bereits das zweite Schweizer Unternehmen, welches mit Manchester United zusammenarbeitet. Ein Zufall?
(Lacht) Natürlich achten wir auf die Reputation der einzelnen Firmen, nicht nur auf deren Standort. Aber es ist klar, dass die Schweizer Wirtschaft im Ausland hoch angesehen wird, gerade auch, wenn es um Professionalität geht. Wir mögen die Schweiz - ein wirklich schönes Land!
Interview: Nicolas Brütsch/Bilder: zVg