02.09.2002

PubliGroupe

Wieder in der Gewinnzone

Erholungskurs durch schwierigiges Umfeld gebremst.

Der Lausanner Medien- und Werbekonzern PubliGroupe hat nach einem miserablen Geschäftsjahr 2001 im ersten Halbjahr 2002 wieder einen Gewinn erzielt. Der Reingewinn betrug 11.4 Mio. Franken. Das Betriebsergebnis stieg um 161.8 Prozent auf 26.6 Mio. Franken. Der Erholungskurs des Konzerns werde aber durch ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld mit belastenden Auswikungen auf die Werbemärkte im In- und Ausland gebremst, teilte Generaldirektor Hans-Peter Rohner am Montag vor den Medien mit. Der Gesamtumsatz im ersten Halbjahr sei deshalb um 18.5 Prozent auf 1.134 Mrd. Franken gesunken.

Beteiligungen verkauft und abgeschrieben

PubliGroupe hatte sich von den Beteiligungen Panoramic Communications und Real Media getrennt und diese abgeschrieben. Hauptsächlich aufgrund dieser Veränderungen im Konsolidierungskreis und wegen Währungsschwankungen sei der Umsatz deutlich gesunken, sagte Rohner weiter. Der Bruttogewinn der weitergeführten Aktivitäten ist um 15.4 Prozent auf 253.7 Mio. Fr. zurückgegangen. Das Betriebsergebnis hat sich dagegen auf 26.6 (10.2) Mio. Fr. verbessert. PubliGroupe begründet die Verbesserung des Betriebsergebnisses damit, dass der Konzern die Verluste der verkauften Gesellschaften nicht mehr tragen müsse. Die beiden grössten Bereiche PubliPresse und Promotion Network hätten nach Jahren des Wachstums eine Erosion der Erträge hinnehmen müssen. Einzig PubliDirect habe die Erträge verbessern können.

Stellenabbau

Dagegen vermeldet die PubliGroupe Verbesserungen auf der Kostenseite. Der Betriebsaufwand der weiter geführten Aktivitäten sei bereits um 12.1 Prozent gesunken. Die Zahl der Angestellten sei innert Jahresfrist um 200 auf 3026 zurück gegangen. Damit sei der Personalaufwand im Vergleich zum ersten Halbjahr 2001 von 246.9 Mio. Fr. auf 174.9 Mio. Fr. gesunken. Die weiterhin ungünstigen Rahmenbedingungen erforderten aber weitere Massnahmen zur Kostenanpassung und damit einen weiteren Stellenabbau. Wie hoch dieser ausfallen wird, konnte Rohner nicht sagen. "Wir verzeichnen in der Regel natürliche Fluktuationen von 15 bis 18 Prozent, was es uns meistens ermöglicht, auf Entlassungen zu verzichten. Ganz ausschliessen kann ich Entlassungen in den nächsten Monaten allerdings nicht", fügte er hinzu. PubliGroupe habe bereits Schritte unternommen, um die Verlustquellen zu stopfen, was die Konzernbilanz wesentlich verbessert habe. Das Eigenkapital (378.7 Mio. Fr.) sei auf 37.3 Prozent der Bilanzsumme gestiegen und die Verschuldung seit Jahresanfang von 235.2 Mio. Fr. auf noch 95.5 Mio. Fr. reduziert worden.

Verbesserte Bilanzstruktur

Das Finanzergebnis zeige ebenfalls die verbesserte Bilanzstruktur mit dem Abbau der Bankschulden. Der Finanzaufwand sei auf 7.6 (11.2) Mio. Fr. begrenzt, nachdem er im Gesamtjahr 2001 insgesamt 51.4 Mio. Fr. erreicht hatte. Darin sei allerdings eine Wertberichtigung von 23 Mio. Fr. enthalten gewesen.


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