Die erhobenen Reichweiten lagen für alle Zeitungen und Zeitschriften im Vergleich zum Vorjahr in etwa gleich, teilt die Wemf AG für Werbemedienforschung zu den von ihr erfassten Leserzahlen mit. Nur für gerade 30 Titel lasse sich eine signifikante Veränderung im Vergleich zum Vorjahr feststellen. Meist weisen die Zahlen einen leichten Zuwachs aus. Da dieser aber in den meisten Fällen im Rahmen der Fehlerspanne liegt, ist er unwesentlich. Die Wemf weist weiter darauf hin, dass für die Erhebung der Leserzahlen die während des Befragungszeitraums in einem Gebiet gestreuten und gelesenen Exemplare ausschlaggebend sind. Darum sei es möglich, dass eine stabile oder sogar grössere Leserschaft ausgewiesen werde, obwohl die beglaubigte Auflage eines Titels sank.
20 Minuten verdrängt 'Tagi' auf Platz drei
Für die Pendlerzeitung 20 Minuten weist die Wemf-Erhebung eine kräftige Zunahme der Leserschaft um 194'000 auf 720'000 aus. Schon 2002 hatte 20 Minuten um 212'000 Leserinnen und Leser zugelegt. Der Anstieg damals war allerdings durch eine Ausweitung des Verteilgebietes begründet. Das Blatt platziert sich so hinter der wie bisher grössten Schweizer Zeitung Blick mit 746'000 Lesenden. Der Blick konnte nach einem Rückgang auf 734'000 im letzten Jahr wieder zulegen.
20 Minuten verdrängte den Tages-Anzeiger auf Platz drei. Mit 559'000 lasen den Tages-Anzeiger im Vergleich zur vorherigen Erhebung 28'000 Leute mehr. So resultierte nach den Verlusten 2001 und 2002 wieder ein Zuwachs. Den Einbruch der letzten Jahre konnte der "Tagi" damit allerdings nicht wettmachen.
Mit 366'000 und einem Plus von 5000 Lesenden etablierte sich die Mittelland-Zeitung auf Platz vier, dicht gefolgt von der Berner Zeitung mit 341'000 und der Neuen Zürcher Zeitung mit 324'000 Lesenden. Die BZ wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 38'000 Lesende. die NZZ um 27'000.
(Gelb unterlegte Titel weisen gegenüber Vorjahr eine statistisch signifikante Veränderung auf.)
Zunahme bei Zeitschriften
Mit 1.026 Millionen (+ 9000) Leserinnen und Leser behauptete sich SonntagsBlick auf dem ersten Platz am Sonntag. Die SonntagsZeitung lasen 813'000 Schweizerinnen und Schweizer, 30'000 mehr als im Vorjahr. Die NZZ am Sonntag -- seit 17. März 2002 auf dem Markt -- führten sich 434'000 Personen zu Gemüte.
Bei den Zeitschriften verteidigte der Beobachter mit 1.122 Millionen (+ 77'000) Lesenden den ersten Platz und verbuchte eine laut Wemf signifikante Änderung. Ihm folgte K-Tipp mit 1.104 Millionen (+ 87'000) Interessierten. Die Schweizer Illustrierte blätterten 1.067 Millionen (+76'000) durch. Auch diese beiden Änderungen sind signifikant.
Das Nachrichtenmagazin Facts steigerte sich um 37'000 auf 521'000 Leserinnen und Leser. Die Weltwoche vermochte gegenüber Vorjahr um 123'000 LeserInen zuzulegen und weist neu eine Reichweite von 434'000 aus. Unter den Programmzeitschriften hatte TVtäglich mit 1.156 Millionen die Nase vorn.
Die Coop-Zeitung mit Coopération und Cooperazine fand laut Wemf-Erhebung 3.205 Millionen Leserinnen und Leser. Das Migros-Pendant Brückenbauer mit seinen französischen und italienischen Ausgaben konnte auf 2.76 Millionen Leser zählen. Diese beiden Blätter führten die Rangliste bei den Mitgliederzeitschriften um Längen an.
Keine Verschiebungen in der Westschweiz und im Tessin
In der Westschweiz blieb Le Matin mit 310'000 Lesenden (+ 11'000) an der Spitze. Darauf folgten 24 Heures mit 243'000 (+ 2000) und Tribune de Genève mit 193'000 (+ 4000).
Im Tessin behauptete sich der Corriere del Ticino mit seinen 113'000 Lesenden auf Platz Eins. Allerdings musste er eine Einbusse um 5000 hinnehmen. La Regione, wie bisher auf dem zweiten Platz, lasen 100'000 (+ 4000) Personen, gleich viel wie die Sonntagszeitung Il Caffè della domenica. Die Gratis-Sonntagszeitung der Lega dei Ticinesi, Mattino della Domenica, fand ebenfalls 100'000 Lesende. Die dritte Tageszeitung, Il Giornale del Popolo, lasen 66'000 Personen im Südkanton.