04.06.2004

Schweizer Film

2003 mit Rekordergebnis von 1 Million Eintritten

"Achtung, Fertig, Charlie" lässt die Kassen klingeln.

Die erfolgsabhängige Filmförderung des Bundesamtes für Kultur (BAK), welche das schweizerische Filmschaffen sektorenübergreifend über den Erfolg an der Kinokasse unterstützt, konnte in diesem Frühling rund 4.8 Mio. Franken an Filmschaffende, Verleiher und Vorführunternehmen gutschreiben. Im vergangenen Jahr verzeichnete der Schweizer Film mit Einschluss der internationalen Koproduktionen ein Rekordergebnis von 1’009'000 Eintritten (Marktanteil 5.95 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr (646'040 Eintritte, Marktanteil 3.37 Prozent) entspricht dies einer Steigerung von rund 56 Prozent.

Die Komödie "Achtung, Fertig, Charlie" von Mike Eschmann trug mit 529'500 Eintritten massgeblich zu diesem erfreulichen Ergebnis für den Schweizer Film bei (Rang 3 der Gesamtauswertung hinter "Finding Nemo" und "Matrix Reloaded"). Die ebenfalls stark vertretenen Dokumentarfilme erreichten mit dem Bundeshaus-Thriller "Mais im Bundeshuus" von Jean-Stéphane Bron (84'653 Eintritte) und dem biographischen Werk "Elisabeth Kübler-Ross" (66'861 Eintritte) von Stefan Haupt ebenfalls eine breite Leinwandpräsenz in den Schweizer Kinos. Die Zuschauerzahlen sind bei den im Vorprogramm von langen Kinofilmen gezeigten Kurzfilmen auf 64'000 zurückgegangen (100'000 in 2002). 2003 wurden in 99 Prozent aller Kinos Schweizer Filme vorgeführt.

Regional unterschiedliche Marktpräsenz

Dieses absolute Rekordergebnis für den Schweizer Film dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass wenige Kassenschlager den Grossteil dieser Eintritte ausmachen, wie das Bundesamt für Kultur in seiner Mitteilung schreibt. Die zehn erfolgreichsten Schweizer Filme seien für 85 Prozent der Eintritte verantwortlich. Die mittelfristig gesteckten Förderziele -- durchschnittlich 500'000 Zuschauer für die Periode 2003 bis 2005 hätten aber auch ohne den Grosserfolg von "Achtung, Fertig, Charlie" erreicht werden können.

Für eine solide Positionierung des Schweizer Films auf dem inländischen Markt bedürfe es aber auch in Zukunft eines oder mehrerer Kassenschlager im Spielfilm- oder Dokumentarfilmbereich, wie es weiter heisst. Die Erfolge des Schweizer Films seien regional unterschiedlich ausgefallen. Nur der Dokumentarfilm "Mais im Bundeshuus“ habe eine flächendeckende Auswertung in allen Sprachregionen erfahren. So gilt es in den nächsten Jahren ein besonderes Augenmerk auf die Auswertung von Schweizer Filmen in der französischen Schweiz zu richten, die 2003 zwar ebenfalls um rund 49 Prozent angestiegen ist (von 65'000 Zuschauern 2002 auf 97'000 Zuschauer 2003), im Verhältnis zur Anzahl der Kinobesucher dieser Sprachregion noch unter gesamtschweizerischen Werten bleibt.

Produktionsgutschriften und Kinogutschriften

Die Produktionsfirma SAGA Production (343’611 Franken) und der Filmverleih Vega Distribution AG (269'516 Franken) zeichneten sich durch die höchsten Gutschriften in ihrer jeweiligen Kategorie aus. Bei den Vorführbetrieben steht die Commercio Movie AG in Zürich mit den Arthouse Kinos an erster Stelle der Gutschriften (152'896 Franken). Die Kult.kino AG in Basel hat mit 34 Referenzfilmen die grösste Anzahl an förderberechtigten Schweizer Filmen gezeigt.

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