24.06.2015

Bouygues

Abfuhr für Patrick Drahi

Der Geschäftsmann wollte die französische Telefonsparte der Holding kaufen.

Die französische Holding Bouygues hat ein Übernahmeangebot des französisch-israelischen Geschäftsmannes Patrick Drahi für die Telefonsparte Bouygues Telecom kategorisch abgelehnt. Der Verwaltungsrat äusserte wettbewerbsrechtliche und soziale Bedenken gegen das "unerbetene Angebot" von Drahis Konzern Altice. Der Verwaltungsrat von Bouygues teilte am Dienstagabend nach einer Sondersitzung mit, es gebe ein erhebliches Risiko, dass die Wettbewerbsbehörde nicht zustimmen werde. Zudem habe sich der Verwaltungsrat mit den Folgen einer Konzentration des Telekommunikationsmarktes für den Arbeitsmarkt befasst.

Drahi soll laut informierten Kreisen zehn Milliarden Euro für Bouygues Telecom geboten haben. Er hatte erst im vergangenen Jahr für 13,3 Milliarden Euro den zweitgrössten französischen Mobilfunkbetreiber SFR gekauft. Durch eine Übernahme wäre SFR zum grössten Mobilfunkanbieter Frankreichs vor Orange geworden und die Nummer zwei unter den Internetanbietern.

Bereits am Wochenende hatte die französische Regierung die Fusionspläne kritisiert. "Es ist nicht der Zeitpunkt für opportunistische Fusionen, die im Interesse einiger Menschen, aber nicht im Interesse der Öffentlichkeit sind", sagte Wirtschaftsminister Emmanuel Macron der Nachrichtenagentur AFP. Er äusserte die Sorge, dass die Fusion negative Folgen für Arbeitsplätze, Investitionen und die Qualität der Dienstleistungen für die Kunden haben werde. (sda)


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