09.09.2002

Ringier

Angeblich Favorit im Rennen um Kirchs Springer-Paket

WAZ-Gesellschafter kein Interesse mehr.

Die Ringier-Gruppe ist zurzeit der Favorit für den Kauf des umkämpften 40-Prozent-Anteils von Leo Kirch am Axel Springer Verlag. Dies vermeldet zumindest das deutsche Handelsblatt in seiner Montagsausgabe. So hätten entscheidende WAZ-Gesellschafter einen Einstieg bei Springer abgelehnt. "Es gibt Gespräche über eine Zusammenarbeit mit Springer", hatte Michael Ringier letzte Woche gegenüber dem SonntagsBlick bestätigt ("persoenlich.com" berichtete). Zum von der FAZ kolportierten "Geheimplan", wonach Ringier 40 Prozent des Springer-Verlages übernehme und davon 25 Prozent behalte, meinte er jedoch, dass dieser Plan so geheim sein müsse, dass nicht einmal er davon wisse.

Michael Ringier gilt als strategischer Wunschkandidat von Friede Springer. Gemäss Handelsblatt will er jetzt die Gunst der Stunde für einige zusätzliche Bedingungen nutzen. Angeblich fordert er u.a. einen Aufsichtsratsposten sowie einen Platz im Vorstand des Springer Verlages, wogegen sich aber beim Berliner Verlagshaus Widerstand rege.

Der Springer Verlag hat im ersten Halbjahr 2002 wieder schwarze Zahlen geschrieben, nachdem er im Vorjahr in die Verlustzone abgerutscht war. Allerdings sollen diese schwarzen Zahlen laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung "deutlich rot schimmern". Ein wesentlicher Grund für das Desinteresse der WAZ-Gesellschafter sei demnach die wirtschaftliche Instabilität des Unternehmens. Der Gewinn von 72 Mio. Euro im ersten Halbjahr sei nur durch Sondererlöse aus Firmen- und Grundstücksverkäufen zustande gekommen. Operativ mache der Verlag demnach weiter Verluste, schreibt die SZ.


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