24.10.2001

SRI

Aus für Kurzwellen-Radioprogramme für Europa und Asien

Wachsende Zahl von Internauten.

Fast 70 Jahre wurden sie praktisch in alle Welt ausgestrahlt; nun verstummen die Kurzwellenprogramme von Swissinfo/Schweizer Radio International (SRI) nach und nach endgültig. Am Samstag werden in einer zweiten Etappe die Sendungen nach ganz Nord- und Zentralamerika sowie nach Europa und Asien eingestellt. Ende März waren bereits die Programme für den Westen Nord- und Zentralamerikas sowie Australien ausgeschaltet worden ("persoenlich.com" berichtete). Bis Ende 2004 werden in einer letzten Etappe auch die Sendungen nach Afrika, Südamerika und in den Nahen Osten verstummen. Dann werden Auslandschweizer und andere an der Schweiz Interessierte Zugang zum Internet haben oder über ein Satellitenradio verfügen müssen, wenn sie weiterhin vom swissinfo/SRI-Angebot profitieren wollen.

Radioprogramm über Satellit

Lediglich in Europa wird dann noch ein englischsprachiges Radioprogramm über Satellit zu empfangen sein. Ob es später auch auf andere Kontingente ausgestrahlt wird, ist noch offen, wie swissinfo/SRI-Sprecherin Claudine Chappuis am Dienstag auf Anfrage erklärte. Mit Satellitenempfängern können aber auch Programme der SRG idée suisse empfangen werden. Das Internet-Angebot von swissinfo/SRI kann vorderhand in neun Sprachen abgerufen werden (Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Japanisch, Arabisch und Chinesisch). Demnächst wird auch eine Site in russischer Sprache aufgeschaltet.

Kaum Kritik

Die Einstellung der Kurzwellen-Programme verlief bisher planmässig. Hier und da wurde auch Kritik laut. Auf rund 80'000 elektronische Zuschriften seit Ende März gab es jedoch nur 194 negative Reaktionen, wie Claudine Chappuis sagte. Vereinzelt sei es auch seitens der Journalisten zu Kritik gekommen. Die Mehrheit habe den Wandel zum Multimedia-Unternehmen jedoch als Chance zur Erweiterung der beruflichen Kenntnisse in Text, Bild, Ton und Video begrüsst. Chappuis glaubt nicht, dass die Funktion von SRI als Schweizer "Botschafterin" im Ausland unter der Umorientierung leidet oder die Schweizer Stimme im Ausland weniger wahrgenommen wird. Man könne der neuen Strategie entgegenhalten, sie begünstige die Wohlhabenden und benachteilige die weniger Bemittelten. Wegen ungenügender finanzieller Mittel sei es aber schon früher so gewesen, auch zu Radiozeiten.

Wachsende Zahl von Internauten

Andererseits sei zu bedenken, dass die online-Angebote in allen Regionen der Welt derzeit am Wachsen seien. Bis Ende 2004 werde die Zahl der Internauten somit ohnehin anwachsen. Die Informations- und Multimedia-Plattform von swissinfo/SRI unter http://www.swissinfo.org wird nach Angaben Chappuis' derzeit monatlich über zwei Millionen Mal angeklickt (Page Views) - mit wachsender Tendenz.

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