Obwohl die SRG in den letzten Jahren mehrere Sparprogramme angekündigt hat, sind sowohl der Betriebsaufwand als auch die Anzahl der Mitarbeitenden gestiegen. Dies geht aus den offiziellen Zahlen der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft hervor, aus denen die Schweiz am Wochenende zitiert.
Der Betriebsaufwand der SRG stieg demnach im vergangenen Jahr um 39 Millionen Franken auf insgesamt 1,54 Milliarden Franken. Auch die Zahl der Angestellten wurde entgegen den Ankündigungen aufgestockt. Mit aktuell rund 7200 Beschäftigten hat die SRG mehr Personal als je zuvor. Im Jahr 2023 arbeiteten 400 Personen mehr bei der SRG als noch 2021.
Frühere Sparprogramme haben laut Bericht kaum zu tatsächlichen Einsparungen geführt. So hätte ein angekündigtes Sparpaket von 50 Millionen Franken letztlich nur zu Einsparungen von 150'000 Franken geführt. Die damalige Medienministerin Simonetta Sommaruga hatte zudem den Gebührenplafond von 1,2 auf 1,25 Milliarden Franken angehoben, was einen Rückgang der Werbeerträge kompensierte.
Während stellenweise Abbau betrieben wurde, gab es in anderen Abteilungen der SRG einen Ausbau. Für den Betrieb der Streaming-Plattform «Play Suisse» wurde zusätzliches Personal eingestellt, ebenso für den Auftritt des Rundfunks in den sozialen Medien.
SVP-Nationalrat Gregor Rutz, Mitglied der Medienkommission, kritisiert gegenüber den CH-Media-Zeitungen: «Die SRG untergräbt ihre Glaubwürdigkeit, wenn sie die angekündigten Einsparungen nicht umsetzt.»
Die neue SRG-Generaldirektorin Susanne Wille hat ein weiteres Sparprogramm von 270 Millionen Franken angekündigt (persoenlich.com berichtete). Medienminister Albert Rösti hatte zuvor eine Senkung der Medienabgabe von 335 auf 300 Franken bekanntgegeben. (cbe)